In The Great Pretender , kinetic artist Theo Jansen shows that the concept of 'I' is merely a tool in our evolution. We need this tool to be selfish. There can be no selfishness without the I-fantasy. Since 1990, Theo Jansen has been engaged in creating new forms of life: beach animals made from yellow plastic tubing. Skeletons made from these tubes are able to walk, deriving their nutrition from the wind. They evolved over many generations, becoming increasingly adept at surviving storms and water from the sea. Theo Jansen's ultimate wish is to release herds of these animals on the shore. In reenacting Genesis, so to speak, he hopes to become wiser in his dealings with the existing nature by encountering problems the 'creator' had to face. The Great Pretender is a account of Jansen's experiences as God.
Theo Jansen Libri


Sieben Jahre lang hat die Fotografin und Künstlerin Lena Herzog die Evolution einer neuen, kinetischen Spezies begleitet. Die „Strandbeests“, das leidenschaftliche Projekt des Künstlers Theo Jansen, sind komplex wie Insekten und energiegeladen wie Pferde. Seit fast zwei Jahrzehnten arbeitet Jansen an der Erschaffung dieser neuen Lebensform, die sich selbstständig bewegen und überleben kann. Die Strandbeests fangen den Wind mit ihren hauchdünnen Flügeln ein und beginnen, sich mit seltsamen Bewegungen zu regen, als ströme Blut durch ihre zierliche Gestalt. Diese fotografische Hommage von Lena Herzog erscheint zeitgleich zu einer großen Wanderausstellung in Nordamerika und fängt Jansens Menagerie an den Stränden der Niederlande ein. Dort, nach einem langen Evolutionsprozess, trotzen seine Geschöpfe Sonne, Sand und Meer und ändern ihre Laufrichtung, sobald ihre Fühler lockeren Sand oder Wasser erspüren. Herzogs in meditativem Schwarz-Weiß komponierten Bilder feiern Jansens Schaffenskraft und zeigen den unheimlichen Übergang von Leblosigkeit zur Belebung in seinen Kreaturen. Das Ergebnis sind surrealistische Wunderwerke, die uns mit einer neuen Vorstellung von Existenz konfrontieren.