Zur deutschsprachigen Rezeption von Hume, Hutcheson, Home und Burke im 18. Jahrhundert
In diesem Buch wird die Verbindung von Empirismus und Ästhetik in den Schriften von Hutcheson, Hume, Burke und Home untersucht. Es wird eine frühe Form der empirischen Ästhetik beschrieben, die nach Deutschland transferiert wurde, wobei bedeutende Denker und Übersetzer der Aufklärung berücksichtigt werden.
Bezüge zu John Lockes »Essay« in Johann Karl Wezels »Lebensgeschichte Tobias Knauts« (1773-1775)
Karl Wezels Roman »Tobias Knaut« verbindet britischen Empirismus mit der Physiologie seiner Zeit und inspiriert sich an John Lockes Erkenntnistheorie. Wezel untersucht psychische Phänomene seiner Charaktere und deren Wahrnehmungen, während er sich von Empfindsamkeit und romantischen Ideen abgrenzt.
Mit den Übersetzungen zweier Aufsätze von Latour und Sapiro
339pagine
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Im 18. Jahrhundert standen Schriftsteller, Verleger und Gelehrte auch über die Grenzen der einzelnen Sprachräume hinaus miteinander im Kontakt. Briefwechsel, Reisen, Rezensionen und Übersetzungen trugen zur Verbreitung von Wissen und zur Entwicklung poetischer Formen und Gattungen bei. Es bildeten sich Netzwerke des Austauschs. Mit der Erstübersetzung des Aufsatzes Zur Akteur-Netzwerk-Theorie. Einige Klarstellungen von Bruno Latour (1996) steht im ersten Teil des vorliegenden Bandes ein theoretischer Ansatz im Zentrum, der an historischen Fallstudien getestet wird. Im zweiten Teil wird ausgehend von einer Übersetzung von Gisèle Sapiros Netzwerke, Institution(en) und Feld (2006) die Empfehlung diskutiert, quantitative, feldtheoretische Analysen um Parameter individueller Verbindungen zu erweitern, um auch weniger reglementierte Bereiche des Literaturbetriebs des 18. Jahrhunderts beschreiben zu können. Der dritte Teil schließlich versammelt Beiträge zur Literatur der europäischen Aufklärung, die sich auf soziologische Theorien ebenso beziehen wie auf ein metaphorisches Verständnis von und vom Netzwerken.
Christoph Schlingensief lebt, die Avantgarde lebt. Beide totzusagen, wäre ein Abgesang auf die transformative Kraft der Kunst. Christoph Schlingensief setzte sich in seiner Arbeit über mehr als vier hochproduktive Jahrzehnte mit avantgardistischen Bewegungen der Musik, der darstellenden und bildenden Künste, der Literatur und des Films auseinander. Seine heterogenen Verweise stellen die Vielfalt dessen aus, was zwischen der performativen Lautmalerei des Dadaismus und dem erweiterten Kunstbegriff von Joseph Beuys als Avantgarde gilt. In den Analysen, Theoriediskussionen und Erinnerungen dieses Bandes, die sich den prominentesten Bezugnahmen in Schlingensiefs Filmen, Inszenierungen, Aktionen und Installationen auf avantgardistische Stilrichtungen und Programme widmen, wird somit auch deutlich, wie Schlingensief selbst avantgardistisch wirksam wurde, und die Kunstwelt in ihrem Selbstverständnis transformierte und belebte.
Im Zeitraum zwischen 1756 und 1832 lassen sich zwei Phasen des britisch-deutschen Literaturtransfers ausmachen. Die Anglophilie und europäische Gelehrsamkeit der Deutschen - besonders in Braunschweig, Göttingen, Hamburg, Leipzig, Zürich und Weimar - wird zum Ende des achtzehnten Jahrhunderts abgelöst vom wetteifernden Denken in den Kategorien Welt und Nation. Die Beiträge des Bandes nähern sich dem weit verzweigten Netz britisch-deutscher und am Rande auch deutsch-britischer Bezüge mit zwölf Fragestellungen, die sich auf die Rezeption, Übersetzung und Verarbeitung britischer Schriften im deutschsprachigen Raum bis nach Prag, auf den Vergleich ästhetischer Diskurse sowie auf Schilderungen von Englandreisen beziehen.
Marina Abramovic inszeniert sich in ihren jüngsten Performances als eine neue Geistliche. Auch zeitgenössische Texte, Theaterarbeiten und ästhetische Theorien machen Anleihen beim Mystischen, Mythischen, Sakralen oder Transzendenten. Tradierte Symbole, Rituale und Denkweisen tauchen in neuen Kontexten wieder auf. Die Studie analysiert Erzählungen Peter Handkes sowie Aufführungen Christoph Schlingensiefs. Kunstreligiöse Kunst unterscheidet sich von religiöser Kunst, da sie nicht im Dienst einer Religion steht, sondern sich Charakteristika und Funktionen des Religiösen zu eigen macht. Vom Kunstreligiösen einer Ästhetik lässt sich sprechen, wenn ein Bezug zu einer bestehenden Religion nachweisbar, die ästhetische Form daran orientiert und eine selbstreflexive Tendenz vorhanden ist, durch die das Religiöse der Wirkung dient.