Valeria Jana Schwanitz Libri

Das Buch erzählt von unseren Reisen (2002-2010) durch die japanischen Region Kansai, die "westlichen Lande". Der rote Faden im Buch ist ein Pilgerweg aus dem 11. Jahrhundert, der auch durch die Metropolen Kioto, Kobe und Osaka führt. Er verbindet 33 buddhistische, zum Teil über 1300 Jahre alte Tempel, die kreuz und quer in einem Gebiet von der Größe Nordrhein-Westfalens liegen. Den Saigoku-Pilgerweg, den Pilgerweg der "westlichen Lande", entdeckten wir rein zufällig auf einer Holztafel in einem Tempel in der Nähe unserer Wohnung in Uji. Das war perfekt getaktet, denn wir waren inzwischen ratlos ob der Auswahl der "richtigen" aus den mehr als zehntausend möglichen Tempeln in Kansai.

Über 1000 Kilometer erstreckt sich die Inselkette Okinawa mit Korallenriffen, glasklarem Wasser und subtropischem Dschungel im Süden Japans. Für lange Zeit waren die Inseln ein eigenständiges Königreich namens Ryukyu und ein wichtiges Handelskontor im Pazifik. Die Insulaner setzten auf Diplomatie statt auf Waffen; Musik, Theater und Kunsthandwerk florierten. Reisende Europäer staunten seit dem 16. Jahrhundert über die Gastfreundschaft und Lebensfreude der Einwohner Okinawas, doch dann gerieten die Inseln in Vergessenheit. Der letzte deutsche Reisebericht erschien im Jahr 1927. Grund genug für uns, nach Kulturschätzen zu graben und das Land für Europäer neu zu entdecken. Wir fanden das versprochene Paradies „Nirai Kanai“ mitsamt seinen Ecken und Kanten.