Siegfried Bergler Libri





Die Untersuchung von Siegfried Bergler beleuchtet die Entwicklung des Judas-Charakters in den Evangelien und zeigt, dass er in den ältesten Texten nicht als Verräter erscheint. Bergler argumentiert, dass die Darstellung Judas' zuerst im Markus-Evangelium eingeführt wurde und später von Matthäus, Lukas und Johannes übernommen wurde. Die Monografie bietet eine umfassende Exegese aller Passagen, in denen Judas erwähnt wird, sowie eine Analyse der Zwölfer-Stellen im Neuen Testament und eine kritische Betrachtung des ambivalenten Judas-Bildes im gnostischen Judas-Evangelium.
Vorliegende Studie, ausgehend von der Verteidigung der Einheitlichkeit des Joelbuches aus literar- und formkritischer Sicht, erklärt seinen kompilatorischen Charakter aus intentionalen Bezugnahmen des Propheten auf Vorgänger und älteres Überlieferungsgut und versucht, Joels Zitationsweise und Neuinterpretation zu erhellen. Der Akzent ist auf seine typologische Zeichnung der 'Heuschrecken' nach dem Exodusplagen-Narrativ, auf seine Schilderung der Feinde nach der Nordfeind-Tradition von Jer 4-6 sowie auf seine - im AT umfangreichste - Jahwetagrede nach den 'Quellen' Jes 13; Zeph 1; Mal 3 gelegt. So ergibt sich das Bild von Joel als eines Schriftinterpreten, der unter Rekurs auf vergangene Ereignisse bzw. bislang unerfüllt gebliebene Worte die gegenwärtige Plagensituation Judas deuten und zugleich Hoffnung auf eine heilvolle Zukunft vermitteln will.