In diesem Buch wird nicht der Versuch unternommen, nach einer Sprach-, Technik-, Kunst- oder Wissenschaftsphilosophie nun zusatzlich noch eine Medienphilosophie aus Heideggers Denken herauszupraparieren. Der Anspruch ist vielmehr ein grundsatzlicher: aufzuweisen, dass dieses Denken - auch wenn das an der Oberflache seiner Begrifflichkeit meist nicht unmittelbar ersichtlich ist - selbst eine Philosophie der Medialitat ist bzw. eine eigene medienphilosophische Herangehensweise eroffnet. Ausgehend von einer Deutung von Sein als Medialitat nimmt der Autor zunachst eine umfassende Rekonstruktion von Heideggers Philosophie vor, um diese dann auf medienphilosophische und technikanthropologische Grundfragen zu beziehen. So ergibt sich nicht nur ein frischer Blick, der etablierte Rezeptionsweisen in Frage stellt und Heideggers Denken eine neue, unvermutete Plausibilitat verleiht, sondern insbesondere auch eine Theoriegrundlage fur die kritische Auseinandersetzung mit den medientechnischen Dispositiven und Dynamiken des 21. Jahrhunderts.
Andreas Beinsteiner Ordine dei libri


- 2020
- 2016
Körperphantasien
- 252pagine
- 9 ore di lettura
Der vorliegende Sammelband befasst sich mit aktuellen Diskussionen rund um die Technisierung und das Optimieren des Körpers bis hin zum Transhumanismus. In Zeiten von Smartphones und social web können alle ihr Leben und ihren Körper medial in Szene setzen. Mit den Möglichkeiten der Inszenierung steigt auch der Zwang zur Optimierung. Kosmetische Eingriffe werden häufiger, ebenso die Einnahme leistungssteigernder und stimmungshebender Psychopharmaka. Der Körper wird zum Produkt, dessen Wert am Arbeitsmarkt und in der Sphäre des Zwischenmenschlichen steigen soll. Noch nie schien der Wunsch so groß und so verbreitet, körperliche Leistungsgrenzen auszuweiten und ewig jung zu bleiben. Das Zusammenwachsen von Mensch und Maschine verschafft denjenigen, die die Technologien und Infrastrukturen bereitstellen, eine noch nie dagewesene Macht: Das Potential zur Überwachung und Steuerung menschlicher Körper steigt. Diesseits von Euphorie und Paranoia stellt sich die Frage, was die Leistungs- und Optimierungsphantasien unseres Zeitalters eigentlich antreibt. Wie kann das Wechselspiel von Körpern und Technologien im 21. Jahrhundert angemessen beschrieben werden?