Monozyten und Makrophagen spielen eine zentrale Rolle im Remodelingprozess nach Myokardinfarkt (MI). Ihre Aktivität beeinflusst die Entzündungsreaktion, Phagozytose und später die Narbenbildung. Klassisch aktivierte Makrophagen, charakterisiert durch CCR2, sind in der inflammatorischen Phase aktiv, während alternativ aktivierte Makrophagen in der proliferativen Phase dominieren. Diese Arbeit untersuchte die Differenzierung von Makrophagen-Subtypen als therapeutischen Ansatz im Tierexperiment. Durch CCR2-Antagonismus sollte die Migration klassisch-aktivierter Monozyten ins Infarktgebiet zu verschiedenen Zeitpunkten gehemmt werden, um eine optimale Entzündungsreaktion zu erreichen. Zunächst wurde die Effektivität der CCR2-Antagonisten Propagermanium (PPG) und INCB3344 in-vitro an menschlichen THP-1 Zellen getestet, wo beide Substanzen MCP-1 effektiv hemmten und bei neonatalen Rattenkardiomyozyten bis zu 300nM sicher waren. In-vivo-Tests an C57bl6-Mäusen (n=219) zeigten, dass PPG und INCB3344 die Ejektionsfraktion, das endsystolische linksventrikuläre Volumen und die Herzwandbewegung verbesserten. Zudem reduzierte sich die Narbengröße nach CCR2-Gabe, sowohl bildgebend als auch histologisch. Die FACS-Analyse nach CCR2-Antagonisierung mit PPG ergab eine verringerte Monozytenanzahl im peripheren Blut, während andere Leukozyten unverändert blieben.
Kay Felix Weipert Libri
