M. Tuan Nguyen Libri

Zwischen der Volksrepublik China und der Sozialistischen Republik Vietnam besteht eine lange Tradition territorialer Auseinandersetzungen. Seit mehr als drei Jahrzehnten schwelt im Südchinesischen Meer zwischen den beiden sozialistischen Ländern ein Territorialkonflikt, der mit wechselnder Intensität ins internationale Blickfeld gerät. Streitpunkt sind die beiden Inselgruppen der Spratlys und Paracels - Ansammlungen von Sandbänken, Korallenriffen und Gesteinsformationen im Südchinesischen Meer. Neben der VR China und der SR Vietnam erheben noch Malaysia, die Philippinen, das Sultanat Brunei und Taiwan Ansprüche auf die Gebiete im Südchinesischen Meer. Doch die Souveränitätsansprüche Chinas und Vietnams stellen in diesem Konflikt eine Besonderheit dar: Peking und Hanoi beanspruchen das gesamte Gebiet der Spratlys und Paracels – im Unterschied zu den anderen Anrainerstaaten, die nur Teile der Spratlys beanspruchen. China und Vietnam waren in der Vergangenheit am ehesten bereit, dieses Anliegen mit militärischen Mitteln durchzusetzen. Der andauernde Konflikt belastet sowohl die bilateralen Beziehungen Vietnams und Chinas als auch die Stabilität der Region Südostasien.

Die Untersuchung behandelt die gravierenden wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umwälzungen in Vietnam seit 1986. Nach fünfzehn Jahren wirtschaftlichen Wachstums beschloss die vietnamesische Regierung 2001, das marode Berufsausbildungssystem in der kommenden Dekade grundlegend zu reformieren, um den ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen besser gewachsen zu sein. Das Buch bietet eine systematische und kritische Analyse des Reformprozesses im formellen Berufsausbildungssystem Vietnams von 2001 bis 2011. Es werden Motive, Ausgangslage, zentrale Maßnahmen sowie Ergebnisse dargestellt und bewertet, um Handlungsempfehlungen für zukünftige Schritte zu formulieren. Zudem gibt die Untersuchung einen aktuellen Einblick in die komplexe Organisation und Funktionsweise des Berufsausbildungssystems in Vietnam. Eine zentrale Erkenntnis ist, dass die Reformen der Regierung zu einer strukturellen Verbesserung des Sektors führten, erkennbar an einer quantitativen Steigerung einiger Kennzahlen. Qualitative Effekte blieben jedoch gering, da es an politischem Willen mangelte, grundlegende Veränderungen in den gesellschaftlichen, finanziellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Berufsausbildung durchzusetzen. Es müssen insbesondere Wege gefunden werden, um Unternehmen zur Teilnahme an der Ausbildung zu bewegen.