Ländliche Räume in Deutschland werden durch internationale Migration vielfältiger. Verschiedene Migrantengruppen ziehen in Kleinstädte und Landgemeinden, wobei ihre Ressourcen variieren. Diese Unterschiede beeinflussen, wie gut sie sich in ihrem neuen Wohnort orientieren und an gesellschaftlichem Leben teilnehmen können – also ihre Integration. Besonders Geflüchtete sind auf staatliche Integrationsleistungen und die Unterstützung durch ehrenamtliche Initiativen angewiesen. Das Engagement vieler Freiwilliger in den letzten Jahren hat zu einer bemerkenswerten gesellschaftlichen Mobilisierung geführt, sowohl von bestehenden Organisationen als auch von zuvor nicht engagierten Personen. Ehrenamtliches Engagement ist auf lokaler Ebene entscheidend für die erfolgreiche Integration von Neuzugewanderten. Das Projekt EMILIE untersucht die Rolle und Wirkung dieses Engagements und identifiziert Faktoren für nachhaltige Freiwilligenarbeit. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den Beweggründen für freiwillige Tätigkeiten, den Zielgruppen und den Veränderungen im Ehrenamt über die Zeit. Um diese Fragen zu klären, wurden qualitative Interviews in vier ländlichen Landkreisen in Bayern, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein durchgeführt. Die Herangehensweise und die Ergebnisse dieser Erhebungen werden in diesem Band präsentiert.
Stefan Kordel Ordine dei libri

- 2023