Dieser Bildband beleuchtet die oft vernachlässigte Gebrauchskunst Afrikas, die neben figuraler Kunst steht. Handwerker und Familienmitglieder gestalten Alltagsgegenstände zu Kunstwerken, die sowohl funktional als auch schmückend sind. Der Autor kontextualisiert die Objekte und deren kulturelle Bedeutung, die den Kontakt zu Ahnen und der übernatürlichen Welt sichern.
Peter Tichonow Libri


Tribal Art
Das vollendete Kunstschaffen schwarzafrikanischer Handwerker
Bei Betrachtern afrikanischer Stammeskunst steht oft der rein ästhetische Aspekt im Vordergrund. Doch die „Kunstobjekte“ wurden nur geschaffen, um im Aufgabenbereich von Eliten und Vertretern der Tradition eine genau definierte Funktion zu erfüllen. Neben afrikanischen Handwerkern waren an der Erschaffung dieser komplexen kulturellen und spirituellen Ausdrucksform ganz wesentlich auch Ritualmeister, Wahrsager und Heiler beteiligt. Dies findet meist wenig Beachtung. Der Autor setzt sich mit der materiellen Kultur Afrikas auseinander und erklärt den sehr komplexen Prozess bis zum vollendeten Kunstschaffen schwarzafrikanischer Handwerker. Neben der Erläuterung des kultischen Hintergrunds der Masken und Skulpturen wird eine Auswahl von Prunkwaffen, Schilden, Schmuck und Gebrauchsgegenständen gezeigt. Viele der Exponate stammen aus dem 19. Jahrhundert. Diese alte Handwerkskunst ist in Afrika nicht mehr zu finden. Peter Tichonow begann in den 1980er Jahren mit dem Aufbau einer Sammlung afrikanischer Kunst. Mit dem Erwerb der Exponate wuchs sein Interesse an der alten afrikanischen Kultur und der kultischen Funktion der Objekte.