Die Abschlussarbeit bietet einen Überblick über die „Theologie nach Auschwitz“, thematisiert die Unmöglichkeit, das Leid der Shoah in Worte zu fassen, und betont die Notwendigkeit des Erinnerns. Sie skizziert die christliche Theologie nach der Shoah, dokumentiert den christlich-jüdischen Dialog und reflektiert die schulische Umsetzung im Religionsunterricht. Abschließend wird Elie Wiesel gewürdigt.
Victoria Palfi Libri


Wieso war die Shoah, die Spitze des Abgrunds menschlichen Handelns, unter aktiver Teilnahme und Befürwortung so vieler Menschen möglich? Der Hass gegenüber Jüdinnen und Juden, allein aus dem Grund, weil sie Juden sind, ist ein über 2000 Jahre altes Unrecht. Die Nationalsozialisten intensivierten diesen Hass mit der besessenen Absicht der Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens in Europa. Antisemitismus, die Feindlichkeit oder der Hass gegenüber „Juden“, hat eine traurige Tradition, die von der griechisch-römischen Antike bis heute dokumentiert ist. In Deutschland erleben Jüdinnen und Juden zunehmend antisemitische Beleidigungen, Diskriminierungen und körperliche Gewalttaten, was ein Armutszeugnis für ein Land darstellt, das sich den kategorischen Imperativ „Niemals [wieder]“ zur Pflicht gemacht hat. Antisemitismus hat viele Motive und Facetten, sodass nicht von einem einheitlichen Antisemitismus gesprochen werden kann. Historisch entwickelten sich zahlreiche ideologische Erscheinungsformen, die dasselbe Ziel verfolgen, aber ihren Hass unterschiedlich legitimieren. Diese Arbeit soll untersuchen, woher der Antisemitismus kommt, in welchen Formen er sich äußert und welche Funktionen und Mechanismen er nutzt, um ein differenziertes Bild zu schaffen.