Herbert Allerheiligen gelingt es, die Geschichte des jüdischen Lebens in der Gemeinde Berne von 1771 bis heute aus vorhandenen Quellen und eigenen Nachforschungen darzustellen. Dabei wird deutlich, wie wichtig jüdisches Leben für die Gesamtentwicklung einer Kommune ist. Die Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 führte zur Vernichtung allen jüdischen Lebens in Berne, wo die ansässigen jüdischen Familien erbarmungslos verfolgt wurden. Wie Björn Thümler in seinem Geleitwort anmerkt, wurde nicht nur „unschuldigen Menschen unvorstellbares Leid zugefügt“, sondern auch „unserer Heimat wurde ein Teil ihrer Identität sowie ihrer Kultur geraubt“. Die Diskriminierung und Verfolgung der jüdischen Mitbürger kam nicht von außen, sondern wurde von Teilen der Gemeinde selbst getragen. Allerheiligen dokumentiert auch die Erinnerungsarbeit der Nachkriegsjahre, die erst spät begann, aber durch die pädagogische Arbeit der Schule, die Pflege des jüdischen Friedhofs und die Stele zur Erinnerung an die jüdischen Bewohner wichtige Ansätze schuf. Das Buch soll als Hilfe und Anreiz für die weitere Erinnerungsarbeit dienen. Herbert Allerheiligen war nach seinem Lehramtsstudium 19 Jahre als Lehrer in Berne und danach 22 Jahre als Schulleiter in Oldenburg tätig.
Herbert Allerheiligen Libri
