München wurde von den Nationalsozialisten als „Hauptstadt der Bewegung“ bezeichnet und erlebte im Zweiten Weltkrieg, wie viele deutsche Großstädte, schwere Bombenangriffe. Die Autorin hat nicht nur deutsche Archive ausgewertet, sondern auch neue, bisher unbekannte Informationen aus England und den USA recherchiert. Sie enthüllt, dass München von der Royal Air Force als Testobjekt für eine neue Markierungsmethode ausgewählt wurde, die zur verheerendsten Brandnacht des Krieges führte. Diese Methode fand später auch bei den schweren Angriffen auf Dresden Anwendung. Anhand Münchens wird die unterschiedliche Luftkriegskonzeption der Engländer und Amerikaner dargestellt: Während die Royal Air Force großflächige Bombardements durchführte, zielten die Amerikaner auf militärische Objekte. Dennoch hatten auch die amerikanischen Angriffe katastrophale Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung. Die Unterscheidung zwischen englischen Terrorangriffen und amerikanischen Präzisionsangriffen ist oft kaum möglich. Zudem zeigt die Autorin, dass die Bombenangriffe auf deutsche Städte äußerst komplex waren und auch hohe Verluste der Westalliierten zur Folge hatten. Die Münchener Bevölkerung fühlte sich terrorisiert und war es auch, was die Vorstellung widerlegt, dass ihre Moral durch die 72 registrierten Angriffe nicht gebrochen wurde. Die wachsende Apathie und Schwächung der Widerstandskraft in der Endphase des Krieges wurden für das NS-Regime gefähr
Irmtraud Permooser Libri
