Das außergewöhnliche und menschliche Leben Jesu hat zu vielfältigen Repräsentationen geführt, die in komplexen Beziehungen zueinander stehen und in verschiedenen Epochen und Kulturen zu finden sind. Diese Ausgabe des JRFM untersucht die unterschiedlichen Darstellungen Jesu in der frühen Neuzeit und darüber hinaus, einschließlich weniger populärer Medien. Neben der Analyse schriftlicher Traditionen aus Drucken, Manuskripten und Marginalien werden auch gegensätzliche Narrative und kritische Perspektiven sowie visuelle Materialien betrachtet, um ein differenziertes, multimediales Bild der Jesusdarstellungen und -theorien zu schaffen. Die Betonung der Medialität und Materialität der Darstellungen soll dazu anregen, historische Themen neu zu betrachten und innovative Interpretationen zu entwickeln. Die Artikel dieser Ausgabe spiegeln diesen Ansatz wider und präsentieren verschiedene methodologische Fragestellungen und Annäherungen. Sie decken Repräsentationen von der frühen Neuzeit bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ab und bieten einen multiperspektivischen Zugang zu Jesus-Repräsentationen. Oft kontrastieren diese Sichtweisen historiographische Schriften, indem sie aus anderen religiösen oder areligiösen Kontexten auf die unterschiedlichen schriftlichen und materiellen Darstellungen Jesu blicken.
