Pointiert-ironisch skizziert und seziert Maryse Krier in ihren Kurzgeschichten die Neurosen und Marotten ihrer Figuren, die uns viel näher sind, als uns eigentlich lieb sein kann. Ob in einem einzigen scharfzüngigen Satz oder mit unzähligen schnippischen Fragen, jedes Mal trifft die Autorin gekonnt den Nerv der Genervten. Denn das ewig Menschliche treibt uns an und reibt uns auf. Bis zur Schmerzgrenze. Bis zum bitteren Lachen.
Emma Becker erkennt während eines Einkaufs eine rothaarige Frau, die sie an ihre verschwundene Freundin Nelly erinnert. Diese Begegnung weckt verdrängte Erinnerungen an ihre Freundschaft, die durch Nellys plötzlichen Verschwinden belastet ist. Emmas Suche nach Nelly führt sie von Luxemburg über London bis ans Mittelmeer, während sie ihre innere Zerrissenheit und die Bedeutung ihrer Freundschaft reflektiert.
Der Roman erzählt von der 85-jährigen Irma Weber, die ins Altenheim zieht und anfangs Schwierigkeiten hat, sich einzuleben. Durch neue Bekanntschaften und Rückblicke auf ihr reiches Leben lernt sie, mit ihrer Situation umzugehen. Die Geschichte bricht mit Klischees und bietet subtile Charakterisierungen.
Laura Wegener, eine junge Frau, die mit ihrem Leben unzufrieden ist, beobachtet in einem Kleidergeschäft eine ihr Unbekannte, die sofort eine große Anziehungskraft auf sie ausübt. Als die Fremde das Geschäft verlässt, geht Laura ihr nach. Sie findet heraus, wo sie wohnt, und liest auf dem Briefkasten ihren Namen: Manuela Herrmann. In der Folge geht diese Frau Laura Wegener nicht mehr aus dem Sinn...