Bin ich eigentlich wach? Schlafe ich eigentlich? Hier stimmt doch noch mehr nicht! Dummer Geschmack in meinem Mund, njam, hmm. Irgendwie pelzig, alles voller Haare, nham, ein paar kratzen. Wie ein Dackel. Ich hatte mal einen, der ist weggegangen. Dackel? Völliger Blödsinn! Was soll das nun wieder? In meinen Mund ist der wohl kaum geraten. Idiot. Wo war ich stehengeblieben? Ach, gar nicht, es geht hier immer so entlang. Immer weiter.
Philip Nußbaum Libri



Marilyn ist stets dabei. Tag und Nacht. Mal mit Pi unterwegs, mal mit Chris, egal, ob sie gerade Brüder oder Fremde sind. Wenn gesoffen wird und Musik spielt, wenn Tränen fließen und ab und zu auch ein bisschen Blut, auf den Wegen dieser Stadt, auf Umwegen und Abwegen, und in Dörfern, die Scheiße im Namen tragen. Und auch, als Lydia auftaucht und alles etwas verworrener wird. Marilyn ist dabei, bis sie schlicht nicht mehr kann… Ein Roman bis zum Hals im Lebensgefühl der 90er Jahre. Zwei Brüder, eine Frau und genug Beiwerk, um die damals noch weit entfernte digitalisierte und verbeliebigte Welt nicht zu vermissen.
„Anfang der 90er, eine mittlere Großstadt. Und in ihr einer von etwa zwanzig, paarundzwanzig Jahren. Mit lauter Musik, genug Bier, wochendlichen Diskobesuchen und rollenspielenden Kindskopffreunden scheint der recht gut aufgestellt gegen das drohende Erwachsenwerden. Noch wirksamer ist der Dreh, sich auf einer Party zu verlieben. Laut Predrag vielleicht die Strategie eines „Rie-sen-i-dio-ten“, vielleicht aber auch eine, für die ihm Doc einmal mehr unangenehm auf die Schulter schlagen kann. Vielleicht aber auch nur eine der Geschichten, die man sich später wieder und wieder erzählt und bei der jeder weiß, nichts von alledem ist wahr.“