Vier Menschen reisen nach Belgrad: eine Botschafterin im Ruhestand, ein Nachwuchs-Wissenschaftler, ein Geschäftsmann und eine junge Frau. Jeder von ihnen hat etwas zu erledigen in der Stadt, doch der Aufenthalt nimmt einen ganz anderen Verlauf als geplant. Es beginnt damit, dass die Reisenden am Flughafen alle zufällig den falschen Koffer vom Band nehmen. Auf einer von Missverständnissen und Verwechslungen geprägten Suche finden sich die Reisenden bald in überraschenden und ungewohnten Situationen wieder, denen sie mit einer immer grösseren Neugier begegnen. Und während man versucht, den eigenen Koffer wiederzufinden und sich immer wieder begegnet auf einem alten Passagierschiff am Donauufer, entstehen Gedanken, die vorher undenkbar schienen, Begegnungen, die sonst nicht möglich gewesen wären und neue Einsichten in das eigene Leben.
Thomas Kadelbach Libri


Von morgens bis abends zieht Herr Trüb seinen Handwagen durch Zürich. Als Strassenkehrer ist er mit allen Winkeln der Stadt vertraut und langweilt sich nie. Eines Tages aber beschliesst er, sich eine Pause zu gönnen und eine neue Tätigkeit auszuprobieren. 'Und dann der Flug selbst. Herr Trüb wusste nicht, ob er überhaupt schwindelfrei war und die Höhenluft gut vertrug. Er war in erster Linie Straßenkehrer und dementsprechend in der Luft weniger bewandert als auf dem Boden. Anderseits hatte es ihn immer schon heimlich gereizt, der Schwerkraft ein Schnippchen zu schlagen und ihr vielleicht sogar davonzueilen, so wie es die Möwen taten, denen er manchmal am Seeufer zuschaute.'