Zur ästhetischen Signatur religiöser Bildungsprozesse;
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Die theoretische Grundlegung der Ästhetik bietet eine umfassende Analyse der grundlegenden Prinzipien und Konzepte der Ästhetik. Der Autor untersucht die Beziehung zwischen Kunst, Schönheit und Wahrnehmung und beleuchtet die philosophischen Grundlagen, die diesen Bereichen zugrunde liegen. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen ästhetischen Theorien und deren historischen Kontext wird ein tiefes Verständnis für die Entwicklung ästhetischer Ideen vermittelt. Das Buch richtet sich an Leser, die ein fundiertes Wissen über ästhetische Theorien und deren Bedeutung in der Kunst und Kultur suchen.
In Zeiten wachsender Unsicherheiten wird die Frage nach dem Weitergeben von Traditionen und Erinnerungen immer drängender. Das Buch behandelt verschiedene Beiträge über die Bedeutung von Familientraditionen, Heimat, Erinnerungen und den Mut, für das Leben einzustehen.
Kunstmanns nun in aktualisierter Auflage vorliegende Einführung bietet einen umfassenden Überblick über sämtliche Arbeitsfelder einer zeitgemäßen Religionspädagogik. Der Band behandelt die Grundfragen und traditionellen Themen des Faches, trägt aber auch neuesten Entwicklungen Rechnung, so der zunehmenden Hinwendung der Religionspädagogik zu Gegenwartsthemen wie der Individualisierung und Kulturbezogenheit von Religion, ferner zu ästhetischen Themen. Eine als strukturierend für alle klassischen Orte christlich-religiöser Erziehung, Sozialisation und Bildung ausgewiesene Religionsdidaktik ist ebenso in das Konzept integriert wie die Gemeindepädagogik. Das Buch ist somit ein unentbehrlicher Begleiter für Studium, Lehre und Gemeindearbeit.
Das vorliegende Buch versucht, zu einem neuen Verstehen des Christentums zu
gelangen. Es stellt daher eingespielte kirchliche und theologische
Selbstverständlichkeiten in Frage. Es geht von der Annahme aus: Das
Christentum ist eine religions-kritische Religion, im Sinne eines permanenten
Einspruchs gegen alle Vermittlungsformen, die sich zwischen Gott und den
Mensch stellen.§Ich meine: gerade darin ist es eine kluge und wahre, weil auf
das Leben bezogene Religion. Kirche, Theologie und Glaube können niemals
Selbstzweck sein, der Satz 'außerhalb der Kirche kein Heil' ist nicht nur
religiös anmaßend, sondern unchristlich. Wollte die Kirche diese Überlegungen,
die zum Urbestand christlicher Einsicht gehören, ernst nehmen, wäre ihr ein
'Ruck in den Köpfen' abverlangt, der in die Wurzeln ginge.§Ich bin davon
überzeugt, dass ein solcher Wandel im Verstehen angesichts des veränderten
Bewusstseins überfällig und eine Frage des kirchlichen Überlebens geworden
ist. Ebenso überzeugt bin ich davon, dass es für die Schattenseiten des
modernen Lebens nichts Hilfreicheres gibt als die oft kaum noch verständlichen
Einsichten und Orientierungen der christlichen Religion.§Dankbar bin ich den
vielen Menschen, die sich mit dem Christentum beschäftigen, sich auf es
einlassen und ihre Erfahrungen mit ihm weitergeben. Dann danke ich denen, die
mich begleitet haben. Zunächst dem Verlagslektor Diedrich Steen. Seine kluge,
umsichtige und engagierte Begleitung des Buches hat gut getan und inspiriert;
das zu sagen, ist mir mehr als eine Formalität. Ein herzlicher Dank geht an PD
Dr. Johannes Schwanke für theologisches Gespräch und viele ebenso kritische
wie kluge Rückmeldungen und Hinweise; an PD Dr. Ingo Reuter für seine
skeptisch-konstruktiven Rückfragen und Anregungen; an Ruthild und Matthias
Kunstmann für kritische Lektüre des Manuskripts. Der größte, schwer
auszusprechende Dank gilt meiner Frau Sylvia und meinen Kindern. Das Buch
verdankt so manches schließlich dem Blick auf den Altdorfer Wald und die
Ostsee, die mich auf ihre Weise über die religiöse Tiefe des Lebens
belehren.§Im Oktober 2009Joachim Kunstmann§§1. Das Christentum neu
verstehen§Eine Einladung§§Religion?... und das Christentum?§§Religion ist als
Thema in die öffentliche Diskussion zurückgekehrt. Religiöse Fragen und
Ereignisse finden ihren Weg in die Medien, Soziologen und Philosophen denken
neu über die Funktionen der Religion nach, und auch im Privatbereich zeigt
sich eine neue Offenheit für Spiritualität und religiöses Erleben. Religion
scheint wieder zu faszinieren. Eine 'Wiederkehr der Religion' wird diskutiert;
sogar von einem 'Megatrend Religion' ist die Rede.§Eine andere Beobachtung
steht zur angeblichen Wiederkehr der Religion allerdings im klaren
Widerspruch: gelebte religiöse Praxis und Deutung verschwinden merklich aus
dem Leben der Menschen. Religiöse Überzeugung und fromme Übung findet sich im
modernen Leben immer seltener, allenfalls noch bei religiösen Randgruppen, die
öffentlich aber als unmodern und antiquiert gelten. Wenn zeitgleich Anfang
Oktober 2007 die 'ZEIT' den Titel 'Warum die Kirche nervt' und der 'Stern' den
Titel 'Warum es keinen Gott gibt' bringen, dann wird augenfällig, dass
Religion als Thema durchaus da ist, freilich in ungewohnt neuem
Zuschnitt.§Immer mehr Menschen weichen vor dem religiösen Vakuum aus in die
leere Betriebsamkeit eines pragmatischen Nihilismus. Für Peter Sloterdijk etwa
ist Rilkes Satz 'Du musst dein Leben ändern', den er als Titel eines neuen
Buches gewählt hat, gar kein religiöser Satz mehr, sondern eine Aufforderung
zum permanenten Training und zur aktiven Lebensgestaltung. Religion gilt ihm
als altes, inhaltsleer gewordenes Märchen. Damit aber werden die
existenziellen Fragen nach Lebensdeutung und Sinn regelrecht suspendiert; die
alten Kulturen, die für diese Fragen bisher zuständig waren -, Kunst,
Philosophie und Religion - erscheinen als überflüssig.§Diese
Lebensdeutung statt Museums-Religion Vor 2000 Jahren stellte eine tiefgreifende Erfahrung das Leben einiger Menschen auf einen neuen Grund. Aus dieser Erfahrung entstand das Christentum. Heute sind existenzielle Erfahrungen und deren Deutung aus der Kirche ausgewandert – ebenso wie das religiöse Erleben. Kirche praktiziert Glaubenslehren und rituelle Routinen, die kaum noch Bezug zum Leben der Gegenwart aufweisen. Kann das wieder anders werden? Es muss wieder anders werden, wenn Kirche und Christentum eine Zukunft haben und die Menschen wieder erreichen wollen. Das ist die These dieses Buches. Joachim Kunstmann zeigt: Kirche kann zu einem Ort für die Religion der Menschen werden. Sie muss diese entscheidende Aufgabe nur anpacken und die längst überfällige Veränderung wagen. Religiöse Erfahrung statt staubige Tradition Gegen die Erlebnisvergessenheit der Kirchen Kirche als Ort lebendiger Erfahrung neu gestalten
Religion als Kraftquelle individueller LebensgestaltungReligion ist weit mehr als Kirchenzugehörigkeit, mehr und anderes auch als Glaube. Sie ist Inspiration und Kraftquelle, und sie kann »Lebenssteigerung« bedeuten. Daher gilt ihr eine wachsende Neugier. Wie aber ist man religiös? Hier öffnet Joachim Kunstmann Wege zu einer neuen Religiosität, die mit der Unmittelbarkeit Gottes rechnet und die Existenzfragen des modernen Menschen aufnimmt. Wer bin ich? Wozu bin ich da? Wo finde ich einen Zugang zu der Tiefendimension des Lebens, die Gott genannt wird? und: Wie kann ich dann leben? – Diesen Fragen wendet sich der Autor zu. Er zeigt, welche klugen und oft überraschenden Perspektiven die Religion bereithält, wenn man sie von den Verkrustungen eingespielter Verstehensweisen befreit. Und er macht deutlich, wie diese Perspektiven zu einer sinnvollen, autonomen Lebenspraxis führen können. Dazu gibt er konkrete Hinweise auf religiöse Praxisvollzüge, die zur individuellen Aneignung einladen. Am Ende steht die Idee einer un-sakralen, selbst verantworteten Religiosität. Eine spannende Anleitung für alle Sinnsucher und religiös Fragenden! Entdeckungen und Anleitungen auf dem Weg zu einer unsakralen Religiosität
Die Populäre Kultur ist seit geraumer Zeit Thema der Theologie. In einer ganzen Flut von Veröffentlichungen haben vor allem Praktische und Systematische Theologie eine neue Brücke zur gegenwärtigen Wirklichkeit geschlagen. Untersucht wurden religiöse Strukturen, Analogien, Erscheinungsformen und subjektive religiöse Erfahrungsmöglichkeiten der Populären Kultur. Allenfalls in ersten verstreuten Ansätzen ist dagegen ein theologisches Verstehen der Populären Kultur und eine Interpretation aus dem christlichen Denkhorizont heraus geleistet. Die Populäre Kultur bestimmt das gegenwärtige Erleben und Weltverstehen nachhaltig mit; eine entsprechende theologische Hermeneutik erscheint darum um der Verständigung zwischen Theologie und moderner Welt willen als dringendes Erfordernis. Dieses Desiderat versucht der vorliegende Band zu bearbeiten. Neben einer grundsätzlichen Verständigung über eine theologische Hermeneutik der Populären Kultur werden vor allem subjektive Wahrnehmungs-Zugänge, typische popularkulturelle Strukturen und die existen-tiellen Fragen und Bedürfnisse nach Orientierung und Sinnvergewisse-rung einem theologischen Verstehen zugeführt. Die theologischen Interpretationen ergeben erwartungsgemäß kein einheitlich geschlossenes Bild. Gerade darum aber können und sollen sie die dringend benötigte Diskussion um ein theologisches Verstehen der Populären Kultur eröffnen. Mit dieser Diskussion dürfte auch die aktuelle Deutungskompe-tenz der Theologie überhaupt auf dem Prüfstand stehen: was leistet sie für eine kulturelle Orientierung?
Die vorliegende Arbeit bietet eine kritisch-konstruktive Lagebestimmung verfaßter Christlichkeit angesichts spätmoderner Denkstrukturen und gesellschaftlicher Verhältnisse. Der umstrittene Begriff Postmoderne wird seinem philosophischen Gehalt nachbestimmt als Reflexionsform, die im gesellschaftlichen Leben wie in der religiösen Landschaft längst Selbstverständlichkeitswert hat. Demnach stellt die postmoderne Sicht auf das verfaßte Christentum eine Nötigung zu weiterer Selbstreflexion dar, aber auch eine Chance zur Neustrukturierung. Die Theoretiker der Moderne sind sich einig: Der Prozeß der Moderne kann beschrieben werden als die fortschreitende Abnahme äußerer Zwänge und Bindungen bei gleichzeitiger Zunahme persönlicher Freiheitsspielräume. Die Logik der schier unbegrenzten Optionen, die dem heutigen Individuum zur Verfügung stehen, hat inzwischen auch die Religion erreicht. Das Christentum findet sich wieder auf einem Markt konkurrierender Angebote, deren Akzeptanz in den Bereich subjektiver Verfügung gestellt ist. Das verfaßte Christentum reagiert mit erheblicher Verunsicherung. Soll die Lage nicht gleich als Verfall beklagt oder als dem Christentum nicht mehr kompatibel eingeschätzt werden, scheint eine Neureflexion von Frömmigkeit, Kirche und Theologie angesichts spätmoderner Gesellschaftsverhältnisse angebracht. Hier bietet sich die postmoderne Philosophie als Perspektivierungshilfe an. Zwar steht der Begriff postmodern oft für beliebig, im philosophischen Gespräch bezeichnet er allerdings eine ernstzunehmende Reflexion heutiger Optionenlogik, die sich für Theologie und Kirche auf die veränderte Situation ebenso übertragen läßt wie auf Veränderungen innerhalb des Christentums selbst. Die vorliegende Arbeit stellt sich der Aufgabe der Neureflexion. Sie beginnt mit einem Überblick über die wichtigsten Theoretiker der Postmoderne, der die Postmoderne als Einlösung und Weiterführung ur-moderner Gehalte erweist. Das Ergebnis wird übertragen auf die derzeitige Frömmigkeitshaltung, in der sich eine überraschend genaue Abbildung zeigt. Anschließend werden Postmodernisierungen aufgezeigt, die sich durchweg als Bereicherungen in christlichem Sinne darstellen, kirchlich allerdings unzureichend reflektiert sind. Abschließend wird untersucht, wie die theologische Fachwissenschaft auf die mit der Postmoderne bezeichneten Veränderungsprozesse reagiert. Die Ergebnisse weisen auf eine Neuwahrnehmung christlicher Bestände ebenso hin wie auf neue Aufgaben. InteressentInnen: Theologen, kirchliche Amts- und Funktionsträger, Religionslehrer.