Die Analyse der spätantiken eucharistischen Frömmigkeit beleuchtet die komplexen Entwicklungen der homoousianischen Christologie und deren Einfluss auf den Abendmahlsempfang. Der Band argumentiert, dass die starke Betonung der Gottheit Christi den Niedergang der mittlerlichen Theologie und die Redundanz des Christus-Hohepriester-Konzepts zur Folge hatte. Dies führte zu einer veränderten eucharistischen Frömmigkeit, die von Ehrfurcht und Verehrung geprägt war, aber auch Missbrauch als heilendes oder magisches Mittel zur Folge hatte, was letztlich die Häufigkeit des Kommunionempfangs verringerte.
Vladimir Latinovic Libri



Christologie und Kommunion
Band 2: Liturgische Einführung und Rezeption der homoousianischen Christologie
- 315pagine
- 12 ore di lettura
Im zweiten Band der Studie wird untersucht, wie die homoousianische Christologie zwischen dem Anfang und Ende des vierten Jahrhunderts in der Liturgie der Kirche verbreitet und rezipiert wurde. Der Fokus liegt auf vier Bereichen des Gottesdienstes: Gebeten, liturgischen Formeln, Reden und Hymnen. Es wird analysiert, welche Strategien die Theologen anwendeten, um die Unterstützung der Laien zu gewinnen. Zudem wird die geographisch-komparative Methode verwendet, um regionale und zeitliche Unterschiede in der Einführung der Christusanrede zu beleuchten und die spezifische Kontextualität des Prozesses zu erfassen.
Zwischen der Spätantike und dem Frühmittelalter hat das Christentum einen tiefgreifenden Wandel erlebt, nicht nur im Sinne einer neuen Lage der Kirche in der Gesellschaft, sondern auch innerlich im Sinne einer Veränderung der kirchlichen Lehre, vor allem der Christologie. Sie hat sich von einer ‚niedrigen‘ zu einer ‚hohen‘ Christologie transformiert. Dieser erste Band der Studie verfolgt die Umgestaltungen im Verständnis der Göttlichkeit Christi und sucht nach den Motiven für diese Umgestaltungen. Es wird nicht nur gezeigt, wie sich die einzelnen Personen an den spätantiken christologischen Auseinandersetzungen beteiligt haben, sondern auch welche unmittelbaren Folgen ihre Christologie für ihr eigenes Eucharistieverständnis hatte.