Die soziale Dimension des Sports wurde bisher in Forschung und Lehre vernachlässigt. Das steht im Widerspruch zu seiner grossen sozialen Bedeutung. Ein soziologisch untersuchter Sport ist nicht mehr das, was er vorher schien. Selten finden Vorurteile und ideologische Vorgaben durch Wissenschaft Bestätigung. Als Regel gilt viel mehr: Alte und tradierte Bilder müssen überwunden und durch neue, empirisch abgesicherte Erkenntnisse ersetzt werden. Um sich den Problemen einer Soziologie des Sports nähern zu können, bedarf es der Kenntnisse sozialen Verhaltens und seiner Strukturen sowie der Methoden empirischer Sozialforschung. So spannt sich der Bogen von den Kriterien der soziologischen Bestimmung des Sports bis zu den grossen Sportfesten.
Claus-Dieter Voigt Libri






VorwortEs gehört »zu den wichtigsten praktischen Aufgaben der Soziologie..., denjenigen ihre Stimme zu leihen, die selbst zu schwach sind, um sich Geltung zu verschaffen« (Helge Pross). Diese Aussage meiner akademischen Lehrerin hat mein Verständnis für die praktischen Seiten dieser Wissenschaft und meines Berufes wesentlich beeinflußt. Soziologisches Wissen kann ein mächtiger Hebel gegen Unrecht und Unterdrückung sein. Vor diesem Hintergrund war auch die vierte Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung konzipiert. Sie wurde dann auch durch die Wirklichkeit der Entwicklung in der DDR eingeholt: aus Mitgliedern von Randgruppen und Geknechteten formen sich freie Menschen. Wir mußten unser Vorhaben entsprechend ändern. Dieser Band enthält die überarbeiteten Referate, die auf der Fachtagung an der Politischen Akademie Tutzing im März 1990 zum Thema: »Minderheiten in und Übersiedler aus der DDR« vorgetragen worden sind.
VorwortDieser Band enthält die überarbeiteten Vorträge einer Tagung der Fachgruppe Sozialwissenschaft der Gesellschaft für Deutschlandforschung an der Politischen Akademie Tutzing im März 1988 zum Thema „Qualifikationsprozesse und Arbeitssituation von Frauen in der Bundesrepublik Deutschland und in der DDR“. Erstmals stellt damit die Gesellschaft für Deutschlandforschung die Frau in den Mittelpunkt einer wissenschaftlichen Fachtagung. Die Beiträge machen deutlich, daß Qualifikationsmöglichkeiten und Berufstätigkeit zentrale Schlüssel auf dem langen Weg der Gleichberechtigung des weiblichen Geschlechts sind. Die einzelnen Vorträge sind in diesem Band dem Tagungsablauf entsprechend wiedergegeben. Sie lassen sich folgenden inhaltlichen Schwerpunkten zuordnen: Mit den Beiträgen von Lothar Mertens „Die Entwicklung des Frauenstudiums in Deutschland“ sowie von Gertrud Pfister und Hannelore Belitz-Demiriz zum Bildungsverlauf promovierter Frauen in der DDR wird vorrangig die bildungssoziologische Dimension des Tagungsthemas von umfangreichem Zahlenmaterial verdeutlicht. Vier Vorträge befassen sich mit der Arbeitssituation von Frauen allgemein oder in konkreten Tätigkeitsfeldern: „Einstellungen von Frauen zu einer Karriere als Führungskraft“ (Werner Casper), zur Darstellung und Stellenwert weiblicher Erwerbstätigkeit in Erfahrungsberichten und Lebensprotokollen von Frauen aus der DDR (Susanne Diemer), „Selbstbilder karriereorientierter Frauen in der Bundesrepublik und in der DDR“ (Magdalene Deters/Susanne Weigandt) sowie „Image und Alltag der Journalistin in der Bundesrepublik“ (Barbara Baerns). Horst Laatz gibt in seinem Aufsatz „Klassenkampf und individuelle Wertorientierung“ einen Überblick über die Entwicklung der soziologischen Forschung über Frauen in der DDR. Darüber hinaus enthält dieser Band das Referat von Sabine Gries und Dieter Voigt über „Kindesmißhandlung in Deutschland“.
VorwortWissenschaft und Politik sind für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft und ihr Fortbestehen von elementarer Bedeutung. Es liegt deshalb nahe, ihre Träger - Repräsentanten von Geist und Macht - empirisch zu untersuchen. Mit diesem Band 21 werden erste Befunde aus größeren Forschungsvorhaben vorgelegt, die noch ein anderes wesentliches Erkenntnisziel verfolgen: die Einordnung der Elitediskussion in die Ost-West-Forschung. Wissen über Führungsgruppen, über ihre Entwicklung und Stellung im sozialen Gefüge erlaubt wesentlichen Einblick in die betreffende Gesellschaft und schafft Voraussetzungen für Prognosen. Dieser Band enthält die überarbeiteten Referate, die auf einer Fachtagung an der Politischen Akademie Tutzing im März 1986 zum Thema „Elite in Wissenschaft und Politik. Empirische Untersuchungen und theoretische Ansätze“ vorgetragen worden sind. Ein Treffen, auf dem Spezialisten Ergebnisse ihrer jahrelangen Forschungsarbeit austauschen und vortragen, ist wohl immer angefüllt mit komprimierten Erkenntnissen. Hypothesen verschiedenster Art, empirische Feinanalysen, Versuche zur Theoriebildung, eine nahezu erdrückende Fülle von Einzelbefunden und schließlich Gedankengänge auf hohem Abstraktionsniveau stehen nebeneinander und drängen auf wechselseitigen Bezug. Vorliegender Sammelband kann daraus nur einen Ausschnitt widerspiegeln.
Mit dem Großen Stadtrecht von 1276 löste sich die Bürgergemeinde aus der Herrschaft des Bischofs von Augsburg. Damit übernahm sie die Verantwortung für Stadtmauern und Stadttore, ja für die gesamte Infrastruktur der Stadt innerhalb dieser Mauern. Darüber hinaus war es erforderlich, Strukturen aufzubauen, die das Zusammenleben in einer solchen Gemeinschaft ermöglichen. Die dafür notwendigen Gelder mussten zunächst eingetrieben werden, um sie dann im Sinne der Stadtentwicklung wieder gezielt auszugeben. Da es sich um öffentliche Gelder handelte, musste darüber Rechenschaft abgelegt werden. Das ist der Hintergrund für die Aufzeichnungen, die in Augsburg offenbar sehr kurz nach der Erlangung der Eigenverantwortung im Jahre 1276 gemacht wurden. Ab 1320 sind die städtischen Rechnungsbücher in Augsburg in einer Dichte erhalten, die nach jetzigem Wissen einmalig für das 14. Jahrhundert ist. Bereits das erste überlieferte Buch zeigt auf, dass man in Augsburg bei der Führung solcher Bücher viel Erfahrung hatte. Städtische Rechnungsbücher standen nicht immer im Fokus der Forschung. Dabei geben sie uns einen bisher nie gekannten Einblick in den Alltag der Menschen. Daher ist es ein Anliegen dieser Veröffentlichung, hier einen wichtigen Beitrag zu leisten, mehr aus dem Leben der Menschen in einer mittelalterlichen Stadt zu erfahren. Der vorliegende Band soll die Basis für weitere Forschungen sein.