Arbeitssituationsanalysen standen am Beginn der Gründung der Arbeits- und Industriesoziologie im Nachkriegsdeutschland. Methodische Anwendung und Weiterentwicklung erwies sich in der Folgezeit als aufwändig und schwierig, so dass wiederholte Versuche jeweils nur eine begrenzte Resonanz fanden. Der Tatbestand zunehmender Entgrenzung und Flexibilisierung nicht nur der Erwerbsarbeit im derzeitigen „Epochenbruch“ macht es jedoch dringend erforderlich, diesen Ansatz subjektrelativer Methodik der Arbeitsforschung zu reaktivieren und auf einen praktikablen Stand zu bringen. Die AutorInnen dieses Bandes schaffen hierfür eine erste Grundlage.
Gerd-Peter Zauke Libri






Globalisierung der Wirtschaft, Ökologisierung der Politik und Krise des Sozialstaates haben Fragen der menschengerechten Gestaltung der Arbeit in Betrieb und Gesellschaft den Rang abgelaufen. Die Wissenschaftsdisziplinen der Arbeitsforschung haben bisher hierauf keine überzeugende Antwort formuliert. In diesem Buch wird eine neue Grundlegung der Arbeitsforschung im Angesicht der zukünftigen Herausforderungen weiterentwickelt und an Beispielen verdeutlicht.
Welt ist Arbeit
- 370pagine
- 13 ore di lettura
Der gegenwärtige Strukturbruch im Weltmaßstab erscheint als eine „Revolution“ des Kapitalismus im Rahmen des Kapitalismus selbst. Er ist jedoch gleichzeitig sowohl Herausforderung als auch Chance für eine neue Form der Subjektivität, die die individuelle Freiheit wieder stärker zum zentralen Bezugspunkt für gesellschaftliche Gestaltung hat. „Welt ist Arbeit“ zeigt, wie die Welt aus der Sicht von Produktion und Reproduktion neu gesehen, gestaltet, entwickelt und bestimmt werden kann.
Grenzkonflikte der Arbeit
- 371pagine
- 13 ore di lettura
In den entwickelten Gesellschaften vollziehen sich seit Jahren Veränderungen, die weitreichende Konsequenzen für die Arbeitswissenschaft und die betrieblichen und gewerkschaftlichen Akteure haben. Das Verhältnis von Strategien auf der Unternehmens- und der betrieblichen Ebene wird spannungsreicher. Die Reorganisationsstrategien erfolgen selten „aus einem Guss“, sind widersprüchlich und umkämpft. Die Auswirkungen auf die Arbeitsorganisation zeitigen ein Nebeneinander von Prekarisierungs-, (Re-) Taylorisierungs-, Subjektivierungs- und Aufwertungstendenzen. Diese Veränderungen in der Arbeitswelt sind von den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen (Flexibilisierung, Entgrenzung der Arbeitszeit) und der Durchsetzungsfähigkeit gewerkschaftlicher Arbeitspolitik abhängig, und damit in Europa auch länderspezifisch voneinander zu unterscheiden. Der vorliegende Band bilanziert diese Dimensionen europäischer Arbeitskultur, führt verschiedene wissenschaftliche Ansätze zusammen und diskutiert die Frage nach der Arbeitspolitik neuen Typs in den Themenfeldern: – Arbeitszeitpolitik und Arbeitsgestaltung – Institutionen und Akteure – Prekarisierung und europäische Kultur der Arbeit – Neue betriebliche Steuerungskonzepte – Arbeits- und Gesundheitsforschung – Eingreifendes Denken und „Gute Arbeit“ als politischer Auftrag