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Ho cheol I

    15 marzo 1932 – 18 settembre 2016
    Menschen aus dem Norden, Menschen aus dem Süden
    Kleine Leute
    Heimatlos
    • Heimatlos

      Erzählungen

      Der vorliegende Band bietet eine repräsentative Auswahl des erzählerischen Gesamtwerks Lee Hochols (*1932), eines der bekanntesten koreanischen Gegenwartsautoren. Geboren in Wonsan, einer Hafenstadt im heutigen Nordkorea, geriet Lee während der Wirren des Koreakrieges (1950–53) in den Süden des Landes und entschied sich, dort zu bleiben. So befasst er sich in den ersten vier Erzählungen dieses Bandes, die in den 1950er Jahren entstanden, mit der Thematik dieses Krieges. Im Zentrum der in diesem Band vorgestellten Prosa steht jedoch Lees Werk der 1960er und 1970er Jahre, jener Zeit, in der Park Chung Hee als Präsident der 3. und 4. Republik Südkorea in eine Entwicklungsdiktatur führte. Drei Erzählungen aus den 1990er Jahren runden diese Auswahl ab, in ihnen thematisiert Lee noch einmal eines der wichtigsten Anliegen seines gesamten literarischen Schaffens – die Verarbeitung der nationalen Teilung, des Traumas seiner Generation. Im Februar 2013 wurde in Südkorea erstmals eine Frau in das Amt des Präsidenten eingeführt. Park Geun Hye ist die Tochter Park Chung Hees, jenes Mannes, der 1961 durch einen Militärputsch an die Macht kam und bis zu seiner Ermordung 1979 die Geschicke Koreas lenkte. An seiner Person scheiden sich die Geister: Ist er für die einen der Modernisierer par excellence, der „starke Mann“, der in dem zu Beginn der 1960er Jahre noch zu den ärmsten Staaten der Welt gehörenden Südkorea die Grundlagen für eine rasante wirtschaftliche Entwicklung legte, so sehen die anderen in ihm den brutalen Diktator, der Oppositionelle ins Gefängnis werfen ließ und selbst vor Folterungen und politisch motivierten Morden nicht zurückschreckte, unter dem Banner des Antikommunismus demokratische Grundrechte mit Füßen trat und politischen Gehorsam mit wirtschaftlichen Geschenken belohnte. Beide Sichtweisen spiegeln Realität wider, es sind die zwei Seiten einer Medaille – der sogenannten nachholenden Modernisierung. Vor diesem politischen Hintergrund sind die in den 1960er und 1970er Jahren entstandenen Erzählungen dieses Bandes zu verstehen. Lee Hochol hält der Entwicklungsdiktatur den Spiegel vor – jenseits wirtschaftlicher Entwicklungspläne, beeindruckender Exportstatistiken oder erschütternder Berichte über Menschenrechtsverletzungen. Seine Protagonisten sind die „kleinen Leute“. Um ihr Denken und Fühlen, ihre Ängste geht es in seinen Erzählungen. Für sein literarisches Werk erhielt der Autor in Korea zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Hyundai Literaturpreis (1961), den Tongin-Literaturpreis (1962) sowie den Orden für besondere Verdienste im Kulturbereich (2002).

      Heimatlos
    • Die autobiograhisch geprägten Werke von Lee Hochol thematisieren den Bürgerkrieg, die Teilung Koreas und die Heimatlosigkeit des Einzelnen. Die Versöhnung zwischen Nord- und Südkorea sind sein Hauptanliegen. Wegweiser dazu ist für ihn vor allem aber pure Menschlichkeit, die über alle Eigeninteressen hinweg das Fundament eines neuen Zusammenlebens ermöglichen kann. Der Roman ist ein Sittengemälde Südkoreas zur Zeit des koreanischen Bürgerkriegs, Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts, geschildert aus der Sicht des Ich-Erzählers. Es ist eine Zeit, in der die traditionellen Gesellschaftsformen zusammenbrechen und eine neureiche Schicht sich versucht zu etablieren. Viele Menschen sind in dieser Zeit des Wertewandels völlig orientierungslos und müssen versuchen, Halt zu finden, was nicht jedem zu gelingen scheint.

      Kleine Leute
    • Menschen in Zeiten des UmbruchsIn Zeiten der Annäherung zwischen Nord - undSüdkorea hat der Autor ein Werk der Versöhnunggeschaffen. Ein 18jähriger Oberschüler aus dem kommunistischen Norden gerät während des Bürgerkrieges 1950 in Gefangenschaft und beschreibt unbefangen seine Erfahrungen mit Menschen aus beiden Lagern. Eine unparteiische Chronik aus der Zeit der Willkür entsteht und zugleich eine bestechende Charakterskizze von Tätern und Opfern. Die autobiograhisch geprägten Romane, Kurzgeschichten und Essays von Lee Hochol thematisieren den Bürgerkrieg, die Teilung Koreas und die Heimatlosigkeit des Einzelnen. Die Versöhnung zwischen Nord-, und Südkorea und die Völkerverständigung sind seine Hauptanliegen. Wegweiser dazu ist für ihn die gemeinsame koreanische Kultur, vor allem aber pure Menschlichkeit, die über alle Eigeninteressen hinweg das Fundament eines neuen Zusammenlebens ermöglichen kann.

      Menschen aus dem Norden, Menschen aus dem Süden