Prozessphonologische und optimalitätstheoretische Analyse am Beispiel des arabisch-romanischen Sprachkontaktes
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Die Untersuchung beleuchtet, wie Lehnwörter im arabisch-iberoromanischen Sprachkontakt phonologisch angepasst werden. Dabei werden spezifische Unterschiede der Lautsysteme sowie universelle Tendenzen als Faktoren identifiziert, die die komplexen Prozesse der Segment- und Strukturveränderung bei der Integration von Lehnwörtern beeinflussen. Die Analyse bietet Einblicke in die Mechanismen der Sprachkontaktforschung und die Dynamik von Sprachwandel.
Während der Zeit der islamischen Herrschaft auf der Iberischen Halbinsel (711--1492) nehmen die Christen von den kulturell und technisch überlegenen Muslimen zahlreiche Einflüsse auf, so auch im Bereich des Urbanismus und der städtischen Wohnkultur. Mit den Neuerungen werden zumeist auch die arabischen Bezeichnungen in die iberoromanischen Sprachen entlehnt. Untersuchungsgegenstand des ersten, kulturhistorischen Teils sind einerseits die hispanoislamische und andererseits die christlich geprägte Stadt Iberiens sowie die islamischen Merkmale, die nach der Reconquista erhalten bleiben. Der zweite, linguistische Teil analysiert die spanischen, portugiesischen und katalanischen Arabismen, die Elemente dieser Sachgruppe bezeichnen, und ihre hispanoarabischen Etyma. Untersucht werden unter anderem die phonetische Adaptation und die semantische Integration und Weiterentwicklung in den Zielsprachen. Die sprachlichen Daten und ihr Wandel werden mit dem kulturhistorischen Kontext und seiner Entwicklung in Beziehung gesetzt. Neben linguistischen können dadurch wesentliche außersprachliche Faktoren als verantwortlich für bestimmte sprachliche Phänomene - wie z. B. Bedeutungsveränderungen oder den Verlust eines Lehnwortes - identifiziert werden.