Es ist der Vorabend der großen Pandemie: Ein alter Mann liegt im Krankenhaus und erholt sich von den Folgen einer klassischen Grippe. Sein sehnsuchtsvoller Blick durchs Fenster heftet sich an das nächste sichtbare menschliche Wesen, einen Mann in einem gläsernen Stiegenhaus. Wer ist er und was denkt er? Und wen sieht er selber von seinem Standpunkt? Was für Menschen und mit welchen Absichten? In diesem Buch reiht sich Blick an Blick, schmiegt sich eine Geschichte an die andere. Bis sich am Ende der Kreis schließt und sich zu einem überraschenden Ganzen fügt. Zu einem Roman vom Ich, das leben will, am besten gleich jetzt, einfach drauflos.
Daniel Nachbaur Ordine dei libri


- 2024
- 2022
Soll es brennen
Erzählungen
Bisweilen sind es die ganz unerheblichen Momente im Leben, in denen unsere vertraute Sicht auf die Dinge am Fundamentalsten erschüttert wird. Dann taucht im Alltäglichen auf einmal das Ungeheuerliche und Absurde auf. Nur eine kurze Rhythmusstörung und danach geht’s wie gewohnt weiter? Beherzigen oder vergessen? Zeichen oder Zufall? Da ist der ausgebrannte Vorstandsvorsitzende einer Liftgesellschaft, der in den Nächten vom Bau einer futuristischen Gletscherstadt träumt und tagsüber in der Rehaklinik Ofenanzünder bastelt. Zwei Freundinnen, die einen alten Brauch wiederbeleben wollen und dabei einen unfreiwilligen Blick hinter eine Maske werfen. Oder der vereinsamte Alt-68er, der nun Kolumnen für eine rechtsnationale Wochenzeitung schreibt, und am Heiligen Abend überraschend Kinderbesuch erhält. Was die Protagonisten in diesen Erzählungen erkennen, ist wenig und doch zugleich das Möglichste: Unsere Welt. Von jetzt und heute. Von gestern. Und auch von morgen. Harmlos und gefährlich, ungreifbar und unüberwindlich. Und gelegentlich blitzt für Augenblicke die Utopie auf.