Jürgen Lehmann Libri






Zur Politik. Recht
Ausgabe B
Dialog - Begegnung - Erinnerung
Studien zu Theorie und Geschichte der Literatur
Der Band beleuchtet die umfangreiche literaturwissenschaftliche Arbeit von Jürgen Lehmann, einem Experten für deutsche und slawische Literatur sowie deren Vergleich. Im ersten Teil werden zentrale Themen wie Dialog und Begegnung behandelt, inspiriert von Michail Bachtins Theorien, und untersucht die deutsch-russischen Literaturbeziehungen sowie literarische Topographien. Der zweite Teil widmet sich den Themen Zeit und Erinnerung, mit Analysen zu Schiller, der Autobiographie und moderner deutschsprachiger Lyrik. Lehmanns vielfältige Interessen und Ansätze werden eindrucksvoll dokumentiert.
Die Autobiographie des Literaturwissenschaftlers Jürgen Lehmann beschreibt die geistige Entwicklung eines jungen Mannes in der Nachkriegszeit bis 1974. Im Spannungsfeld der so verschiedenen Gesellschaftssysteme von DDR und Bundesrepublik hat die von Enttäuschung und Hoffnung, Verlust und Gewinn geprägte, entbehrungsreiche Zeit zwischen Zerstörung und Neuanfang ihre Spuren hinterlassen. Auf Kindheit und Jugend in der jungen DDR folgt die Flucht in den Westen. Nach einer schwierigen Orientierungssuche in der Bundesrepublik der Adenauer-Zeit gelingt Lehmann die gesellschaftliche Integration. So beginnt seine vielversprechende akademische Laufbahn in Freiburg im Breisgau. Aus dem wachsenden Interesse für slawische Literaturen erwächst seine erneute Orientierung gen Osten. Diese gipfelt im für die spätere Laufbahn als akademischer Vermittler zwischen deutscher und russischer Literatur bedeutungsvollen Studien- und Forschungsaufenthalt in Moskau und Leningrad.
Brief aus Hamburg
Roman
Einem Leipziger Kunstmaler kommt wegen der deutsch-deutschen Mauer die Frau abhanden; und wegen deren, der Mauer, Wegfall kommt ihm die Geliebte abhanden. Jene bleibt 'drüben' (in Hamburg), die andere 'wendet sich' (einem betuchten, jung-dynamischen Bayern zu). Das alles geschieht wie im Suchdurchlauf eines Filmes, in welchem der Protagonist, überdies auch noch Opfer einer geheimnisvollen, schleichenden Krankheit, seine eigene Rolle aus den Augen verliert und sich zunehmend grotesk verwickelt in einem Wende-Alltag aus krankhafter Realität und dem ganz normalen Wahnsinn. Lehmann, der viele Jahre als Dozent im J.-R.-Becher-Institut in Leipzig tätig war, schuf mit diesem Roman sein sprachliches Meisterwerk.
Der Obus in Solingen bedient seit Jahrzehnten die Hauptachsen des öffentlichen Nahverkehrs und hat sich als wichtiges Verkehrsmittel etabliert. Nur Eberswalde und Esslingen sind in Deutschland dem Oberleitungsbus treu geblieben, nachdem er nach dem Zweiten Weltkrieg vielerorts die Straßenbahn ablöste. Mit etwa 98 km Streckenlänge und 53 Obussen auf sechs Linien ist er zum Hauptverkehrsmittel avanciert. Die Ursprünge des Obus gehen auf die Straßenbahn zurück, die 1897 in Solingen fuhr und auch Nachbargemeinden bediente. Nach den Zerstörungen im Herbst 1944 war die Wiederherstellung der Straßenbahn mühsam, und technische Mängel führten zur Erkenntnis, dass sie nicht mehr haltbar war. Der Stadtrat entschied sich schließlich für den Obus, der 1952 schrittweise die Straßenbahn ablöste. In den letzten 67 Jahren hat sich das Obusnetz bewährt und erweiterte sich in den 80er und 90er Jahren über das ursprüngliche Straßenbahnnetz hinaus. Heute sind die vierte Fahrzeuggeneration im Einsatz, und es gibt spannende Entwicklungen wie die „Swisstrolleys“ und die Batterie-Oberleitungs-Busse (BOB), die neue Technologien nutzen. Neben der Geschichte von 62 Jahren Straßenbahn und 67 Jahren Obus wird auch das Engagement des Obus-Museum Solingen e. V. gewürdigt, das sich um den Erhalt historischer Obusse kümmert und Sonderfahrten anbietet.
