Neapel und das Neapolitanische als diskursiv konstruierter Mythos
Eine variationslinguistische Analyse
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Die Autorin untersucht Neapels Stadtsprache aus Sprechersicht, da sich eine Dialektideologie ausgebildet hat, die auf der Gleichzeitigkeit von Stigma und Prestige basiert und ein innerstädtisches Postulat der Zweisprachigkeit impliziert. Die städtische Kollektividentität beeinflusst metasprachliche Handlungsmuster und die sprachliche Variation. Neapel gilt als «Dialektmetropole». Hieran anknüpfend analysiert die Autorin das Alltagswissen über den neapolitanischen (Sprach-)Raum. Die Auswirkung von Diskurswelten auf sprachliche Variationsmuster steht dabei im Mittelpunkt. Die Stadtsprache Neapels wird über eine Varietätendiskussion aus Sprecherperspektive untersucht, in welcher der Mythos Neapel als Instrument der Dialekt- und Raumkonstruktion fungiert. Ausgangspunkt der Analyse ist die Metasprache der Informanten, in der Neapel als positiv konnotierte Dialektwelt mit negativ konnotierten Dialektsprechern aufscheint. Die Untersuchung zeigt, dass dieser erlebte Raum sprachliche Handlungsmuster beeinflusst und sich daraus ein symbolisch aufgeladenes Kommunikationssystem entwickelt hat, das auf der Gleichzeitigkeit von Stigma und Prestige des Neapolitanischen beruht und sich auf den Einsatz sowie das Erlernen von Dialekt und Italienisch auswirkt. Inhaltsverzeichnis Raumwissen und dessen Auswirkung auf Sprache am Beispiel Neapels Stadtsprache aus Sprecherperspektive Napoletanità als Element der Variationssteuerung Mythos als Instrument der Dialekt- und Raumkonstruktion Mythos als emisches Ordnungsprinzip für Stadt- und Sprachraum Symbolische Aufladung des Neapolitanischen
