Was ist Heimat? Warum sagt man zu einem Ort: hier will ich für immer bleiben? Ist Heimat ein Gewebe von Erinnerungen? Kann man sie im Koffer mitnehmen? Ist sie überall, wo man Freunde und eine Aufgabe hat und wo man Traditionen vorfindet, in die man sich gerne einpaßt? Mit solchen Fragen beschäftigen sich Schriftsteller aus aller Welt. Entstanden sind sehr persönliche Städteporträts und Essays über Heimatgefühle. In einer von Migrationen und dem Zwang zur Mobilität geprägten Zeit versuchen sie Antworten auf die Frage zu finden, was es braucht, damit man sich zu Hause fühlt.
Gunhild Kübler Libri





Als sich 1841 in Zürich der deutsche Anatomieprofessor Jacob Henle und die junge Näherin Elise Egloff verlieben, steht zwar einer Affäre nichts im Weg, wohl aber der Ehe. Die unerbittlichen Konventionen erlauben den Aufstieg eines hübschen, klugen und lebenssprühenden Nähmädchens zur Professorenfrau nicht. Jacob Henle wagt ein Erziehungsexperiment, in das er zunächst nicht einmal seine nächsten Verwandten einweiht: Elise wird in ein Pensionat gesteckt und soll dort alle für eine Dame der Gesellschaft erforderlichen Fertigkeiten erlernen, um später eine standesgemäße Ehefrau zu werden. Sie leidet unter der Trennung, der Einsamkeit und den hohen Erwartungen, aber der Versuch gelingt: 1846 heiraten die beiden. Nach nur zwei Jahren stirbt Elise an Schwindsucht. Elise Egloffs und Jacob Henles Geschichte hat schon die Zeitgenossen aufgewühlt. Auerbach schrieb darüber einen Erfolgsroman, Gottfried Keller verkörperte Elise in seiner Novelle Regine. Doch der unmittelbarste und anrührendste Zugang zu dieser großen Liebesgeschichte sind bis heute die Briefe des Paars und der beteiligten Familienmitglieder.
Von der Griechin Sappho bis zur Britin J. K. Rowling: Eine weibliche Literaturgeschichte in 99 Porträts Ihre Verse haben Jahrtausende überdauert wie Sapphos Poesie, sie schrieben in düsteren Verhältnissen wie die Schwestern Brontë, erfanden den weiblichen Fantasy-Roman wie Irmtraud Morgner, radikale Schreibweisen wie Elfriede Jelinek und die berühmteste Romanfigur der Gegenwart, Harry Potter. 99 schreibende Frauen haben die Autorinnen für ihren weiblichen Kanon der Literaturgeschichte ausgewählt. Sie porträtieren die Autorinnen, betten ihr Werk in Lebens- und Zeitumstände, positionieren sie innerhalb literarischer Traditionen und an deren Bruchstellen. Eine Wanderung durch die weiblichen Gefilde der Weltliteratur, für die man nichts mitbringen muss als Neugier und Leselust. Ausstattung: 99 Abbildungen