Die achtzehn Beiträge dieses Bandes sind ursprünglich in ganz unterschiedlichen Kontexten erschienen. Was sie verbindet ist die Aufschlüsselung bzw. das Durchsichtigmachen der jeweiligen intellektuellen Zusammenhänge von Technik, Metaphysik und Wissenschaft. In ihrer Zusammenschau zeigen die Analysen die geistigen Wurzeln unseres Weltverständnisses auf und machen die Entwicklung verständlich, die zur modernen Welt geführt hat.
Hinsichtlich der Begriffe und Grundlagen einer sozial verantwortlichen Technikbewertung hat die VDI-Richtlinie 3780 einen bedeutsamen Meilenstein gesetzt. Die 1991 verabschiedete Richtlinie hat wesentlich dazu beigetragen, daß die Grundgedanken der Technikbewertung inzwischen allgemein akzeptiert sind. Die Diskussion um Wertprobleme der Technik hat sich im Zeitraum seitdem in vielfältiger Weise aufgefächert, Differenzierungen wurden vorgenommen und neue Ansätze vorgeschlagen. Dieser Entwicklung trägt Friedrich Rapps Sammelband in doppelter Weise Rechnung: Im ersten Teil werden im Sinne einer Zwischenbilanz zentrale Punkte der Richtlinie aus heutiger Sicht und unter Berücksichtigung der inzwischen vorgetragenen Einwände diskutiert. Der zweite Teil präsentiert an exemplarischen Beispielen Berichte über konkrete Erfahrungen mit der Richtlinie, wobei die Vielfalt der Themen ein Spiegelbild der heutigen Sachlage bietet. In der Zusammenschau beider Teile stellt der Band ein kompetentes Resümee des gegenwärtigen Diskussionsstandes über Probleme und Perspektiven einer normativen Technikbewertung dar.
Die Globalisierung schreitet unaufhaltsam fort. Ökonomische Arbeitsteilung, moderne Verkehrsmittel und elektronische Medien fördern eine weltweite Vereinheitlichung, durch die die Metapher vom global village immer mehr zur Realität wird. Die wirtschaftlichen Vorteile und der Zugewinn an zivilisatorischem Standard, die diesen Prozes vorantreiben, und von denen im Prinzip alle profitieren, sind unverkennbar. Ebenso offenkundig sind aber auch die Probleme, die damit einhergehen, und die nunmehr in universellem Masstab einer Lösung harren: Umweltbelastung und Ressourcenverbrauch, Verteilungskonflikte zwischen armen und reichen Ländern und womöglich der vielberufene clash of cultures. Diese Konflikte beruhen letzten Endes auf dem Gegensatz vom globalem Handeln und individuellen Interessen: Der Einzelne handelt innerhalb seines subjektiven, lokalen Interessenhorizonts, aber sein Tun hat unvermeidbar über diese Sphäre hinausgehende globale Auswirkungen. Diesem Fragekomplex sind die in diesem Band versammelten Aufsätze gewidmet, die aus Vorträgen im Rahmen des Studium Generale der Universität Dortmund im Wintersemester 1997/98 und im Sommersemester 1998 hervorgegangen sind, wobei die Probleme der Ökologie, die individuellen Lebensstile und die Frage der globalen Menschenrechte im Vordergrund stehen.