Diese Bibliographie zum Werk des Schweizer Schriftstellers Gottfried Keller (1819-1890) schließt an die »Gottfried Keller Bibliographie 1844-1934« von Charles C. Zippermann an und ist für den Zeitraum 1930-2000 auf Vollständigkeit angelegt. Sie verzeichnet Werkausgaben - deutschsprachige und Übersetzungen - sowie die weltweit erschienene Sekundärliteratur. Die über 3600 Titel sind thematisch geordnet und vollständig wiedergegeben, fremdsprachige Titel der Sekundärliteratur sind ins Deutsche (die Sprache der internationalen Germanistik) übersetzt und wo nötig mit kurzen Anmerkungen versehen. Um Verläßlichkeit zu garantieren, sind fast alle Titel durch Inaugenscheinnahme überprüft worden; wo das trotz redlichen Bemühens nicht möglich war, steht ein * vor dem Eintrag. Ein Autoren- und ein ausführliches Sachregister ermöglichen leichten Zugang. Die Bibliographie schließt eine empfindliche Lücke in der Forschung und ist ein Werkzeug auch für die Lehre.
Ulrich Henry Gerlach Libri




Ein literarischer Text entsteht nicht im Vakuum, sondern wird von einer Person zu einem bestimmten Zeitpunkt unter bestimmten Bedingungen verfasst. Diese Umstände können in logischen Argumenten zur Deutung einfließen. Der Text selbst vermittelt durch Wortwahl und Darstellungsverlauf bestimmte Bedeutungen. Unser Verständnis von Sprache und Kommunikation ermöglicht es, Texte objektiv zu erfassen und Interpretationen weiterzugeben. Dennoch entstehen häufig Meinungsverschiedenheiten, was den Titel des vorliegenden Buches inspiriert hat. Bei der Unterrichtsvorbereitung und Diskussionen traten Einwände gegen geäußerte Meinungen auf, die zu unterschiedlichen Einsichten führten. Diese Auseinandersetzungen mündeten in diverse Veröffentlichungen, die hier gesammelt präsentiert werden. Die Interpretationen könnten Lehrende und Lernende zum Nachdenken anregen oder Zustimmung finden. Es ist jedoch auch möglich, dass die Deutungen neue Einwände hervorrufen und so zu weiteren Einsichten führen. Dies entspricht einer angemessenen Auseinandersetzung mit Literatur. Im Inhalt werden verschiedene Themen behandelt, darunter die Rolle der Frau in Grillparzers Werk, Hebbels Betrachtungen zum Todeswunsch, sowie zentrale Motive in den Dramen Fritz Hochwälders. Auch die Erzählung von Ilse Aichinger wird thematisiert.