Werner Arndt Libri

Unternehmensgründungen, insbesondere innovative, gelten oft als Schlüssel zur wirtschaftlichen Entwicklung. Damit sie jedoch erfolgreich am Markt agieren können, müssen sie typische Probleme überwinden, die aus asymmetrisch verteilten Informationen zu den wichtigsten Marktpartnern resultieren. Diese Arbeit von Arndt Werner beschäftigt sich mit der Frage, wie Signaling, ein bedeutendes Instrument zur Behebung von Informationsasymmetrien, dazu beitragen kann, Informationsprobleme innovativer Neugründungen beim Zugang zu Startfinanzierungen und der Rekrutierung qualifizierter Arbeitskräfte zu lösen. Die Analysen zeigen, dass höhere Bildungssignale sowohl den Rekrutierungserfolg als auch den Zugang zu Gründungskrediten verbessern. Zudem erleichtert der Besitz eines Patentes die Kreditbeschaffung im Bereich innovativer Neugründungen. Eine zentrale Erkenntnis der Arbeit ist, dass Informationsasymmetrien für innovative Unternehmensgründungen ein erhebliches Problem darstellen. Unternehmensgründer können durch das Senden von Bildungssignalen zur Reduktion dieser Asymmetrien beitragen, was wiederum die Herausforderungen auf dem Finanz- und Arbeitsmarkt verringert.

In Deutschland ist die Neigung zur Gründung eines Unternehmens bei Frauen nach wie vor geringer ausgeprägt als bei Männern. Woran dies im Einzelnen liegt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Neben Unterschieden in der Ausstattung mit Human- und Finanzkapitalressourcen werden vor allem gesellschaftliche Rollenzuschreibungen an die Geschlechter verantwortlich gemacht. Anhand von Längsschnittdaten untersuchen Arndt Werner, Peter Kranzusch und Rosemarie Kay, wie sich ein männlich geprägtes Unternehmerbild bzw. die Möglichkeit, sich mit einem solchen zu identifizieren, auf die Gründungsentscheidung von Frauen und Männern auswirkt. Es wird deutlich, dass sowohl die Ausbildung eines Gründungsinteresses als auch der tatsächliche Vollzug einer Gründung von der Identifikation mit dem Unternehmerbild beeinflusst werden. Genderspezifische Analysen zeigen allerdings auch, dass dies in gleichem Maße für Frauen und Männer gilt.