Auf die Frage nach dem Recht muß jede Zeit ihre eigene Antwort finden. Das gilt sowohl für die Gestaltung der Gesellschaft im großen und die vielen Details im kleinen als auch für die Frage, was das Recht seinem Wesen nach ist und was wir meinen, wenn wir von Recht sprechen. Denn auch diese Frage stellt sich für jede Zeit neu. Für das 20. Jahrhundert stellt der Autor die wichtigsten rechtsphilosophischen Werke und ihre zentralen Ansätze vor. - Hans Kelsen, Reine Rechtslehre - H.L.A. Hart, Der Begriff des Rechts - John Rawls, Theorie der Gerechtigkeit - Ronald Dworkin, Bürgerrechte ernstgenommen - Jürgen Habermas, Faktizität und Geltung - Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung Für Studenten der Rechtswissenschaften, der Philosophie und der Politologie
Johann Braun Libri






Offener und eingehegter Diskurs.
Zur Struktur des juristischen Denkens.
Johann Braun beschreibt das juristische Denken auf eine ungewohnte Weise, namlich als ein Zusammenspiel zweier gegenlaufiger Bewegungen. Danach stellt sich die Rechtsfindung mit Hilfe des Gesetzes als ein formal eingeschrankter Diskurs dar, bei dem im Vergleich zu einem nicht formalisierten praktischen Diskurs zahlreiche an sich mogliche Argumente und andere Umstande ausgeblendet werden. Das fuhrt zur Reduktion rechtlicher Komplexitat und erleichtert die Entscheidung anstehender Rechtsstreitigkeiten ungemein. Je weiter der rechtliche Horizont jedoch gespannt wird, je mehr Probleme in den Blick gefasst werden, desto mehr verschaffen sich die ausgeklammerten Gesichtspunkte dennoch Geltung. Das dadurch bewirkte Zusammenspiel formaler und inhaltlicher Momente, von positivem Recht und vorpositiver Rechtsrichtigkeit, ermoglicht einen Blick hinter die Kulissen juristischer Methodik und liefert den Schlussel zum Verstandnis dessen, wie Juristen wirklich denken und argumentieren.
Stadt von Rechts
Über Brennpunkte und Ordnungsversuche
Das Land wählt rechts, die Rechte zieht es aufs Land. Bis heute scheint diese Geographie vielen Betrachter*innen einleuchtend. Aus dem Blick gerät die Stadt. Und damit die vielfältigen Hinweise auf eine ausgeprägte rechte Lust an der zynischen und euphorischen Auseinandersetzung mit diesem Zentrum gesellschaftlicher Aufmerksamkeit. »Stadt von Rechts« verfolgt diese ambivalente Auseinandersetzung bis in die Gegenwart. Sichtbar wird zynischer Hass auf die Dichte und Widersprüchlichkeit städtischer Räume, wie auch das rechte Verlangen nach Disziplinierung und Identifikation. Dabei scheint beides elementar für die rechte Beschreibung von Gegenwart und Zukunft.
Geboren 1946; 1979 Promotion; 1982 Habilitation; 1983 Professor in Trier; 1988-2011 Professor für Zivilprozeßrecht, Bürgerliches Recht und Rechtsphilosophie in Passau.
Freiheit, Gleichheit, Eigentum
Grundfragen des Rechts im Lichte der Philosophie J. G. Fichtes
Das Hambacher Fest von 1832 stand im Zeichen des Kampfes für nationale Einheit und bürgerliche Freiheit. Dagegen war das Neue Hambacher Fest von 2018 der Verteidigung dieser Werte gegen neuartige Bedrohungen gewidmet. Ein Vergleich beider Feste wirft ein interessantes Licht auf Vergangenheit und Gegenwart.
Die 68er, deren »Jubiläum« wir in diesem Jahr nicht besonders froh begehen, wollten die Gesellschaft umkrempeln. Mit welcher Bilanz können diese Bürgersöhne und Revolutionsprediger aufwarten? Was bleibt übrig, wenn man abzieht, was sie sich selbst auf die Fahnen schreiben? Braun untersucht Meinungsfreiheit, Emanzipation, Umweltschutz, Bildung für alle und die Demokratisierung der Gesellschaft. Endlich eine Bilanz, die nicht von denen gezogen wird, die dazugehörten!