Peter A. Jann Libri






Die Frage, wie ein gehörloses Kind zu einer adäquaten Sprachkompetenz befähigt werden kann, ist das Hauptproblem der Gehörlosenpädagogik seit ihren Anfängen vor über 200 Jahren. Die Kenntnis der im Laufe der Geschichte entwickelten Modelle und Methoden der Sprachvermittlung gehört zum Basiswissen von Studenten der Gehörlosenpädagogik, ebenso wie von in der Praxis tätigen Lehrern. Angesichts der zentralen Bedeutung der Spracherwerbsproblematik für alle in der Erziehung und Bildung Hörgeschädigter tätigen Personen stellt das Buch den Versuch dar, erstmals alle bedeutsamen Methoden in allen wesentlichen Aspekten systematisch darzustellen. Die als Einführungs- und Grundlagenwerk konzipierten „Methoden der Sprachvermittlung“ vermitteln in Theorie und an vielen praktischen Beispielen ein komplettes Wissen über die vielfältigen Möglichkeiten, das gehörlose Kind sprach- und kommunikationsfähig zu machen.
Die Vermittlung der Lautsprache bei hörgeschädigten Menschen geschieht zur Zeit in zwei kontroversen didaktisch-methodischen Ansätzen. Es ergibt sich die Notwendigkeit, den systematischen und den muttersprachlichen Ansatz in einem vermittelnden Verfahren zu kombinieren, das die Vorteile der einen Position mit den Vorteilen der anderen Position sinnvoll vereinigt. Dies geschieht in einem integrierten, durchgängigen Sprachanbildungskonzept, das sich von der Frühspracherziehung im Elternhaus über die Kindergartenzeit bis hin zur Schulentlassung erstreckt. Das Interaktional-kommunikative Konzept weist neue Perspektiven der Sprachanbildung und sprachlichen Bildung des hörgeschädigten Menschen auf.
Wissenschaftliche Beiträge aus Forschung, Lehre und Praxis zur Rehabilitation von Menschen mit Behinderungen, WB-Band 52 2005 Festschrift zum 80. Geburtstag von Univ.-Prof. Dr. phil. Heribert Jussen Die Vielfalt der Beiträge in diesem Band spiegelt die Breite des Tätigkeitsfeldes und die Spannweite der Interessengebiete Heribert Jussens in den verschiedenen Feldern der Bildung, Erziehung und Rehabilitation hörgeschädigter Menschen wieder.