In zwei Jahrhunderten industrieller Entwicklung hat der Mensch in einem weitaus größeren Maß in seine natürliche Umwelt eingegriffen, als in den davor liegenden Jahrtausenden. Mit der Industriellen Revolution wurde auch der Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur einem revolutionären Wandel unterzogen. Die Grenzen des „fossilen Zeitalters“ zeigen sich nicht nur in Form des Klimawandels. Eine andere bisher zu wenig beachtete Gefahr für Umwelt und Gesundheit sind die schleichenden Vergiftungen, die von der rasant gestiegenen Zahl und Menge synthetischer Verbindungen ausgehen, die alle Lebensbereiche durchdringen. Wie sich die chemische Industrie im Gesamtzusammenhang der Industrialisierung entwickelt hat, ist Schwerpunkt der folgenden Darstellung. Dieser Text ist eine aktualisierte und überarbeitete Fassung der ersten Kapitel des Buches „Ein Planet wird vergiftet“, das 1992 in der Reihe rororo-aktuell (Aktuell 13013) erschienen ist. Eine Fortsetzung ist 2008 unter dem Titel „Am Ende des fossilen Zeitalters. Alternativen zum Raubbau an den natürlichen Lebensgrundlagen“ im oekom-verlag erschienen
Karl Otto Henseling Libri





Am Ende des fossilen Zeitalters
- 275pagine
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Zur Neige gehende Ölvorräte und der Klimawandel sind nur die Spitze des Eisberges, auf den die globalisierte Industriegesellschaft weiterhin zusteuert. Mit der Industrialisierung entstanden völlig neue Verfahren und Produkte, die tief in den Stoffwechsel zwischen Mensch und Natur eingreifen. Denn aus den einzelnen Stoffflüssen ist ein Materialstrom entstanden, der kaum mehr beherrschbar ist und zudem allmählich zu versiegen droht. Nährstoffkreisläufe werden aus dem Gleichgewicht gebracht, schleichende Vergiftungen bedrohen Umwelt und Gesundheit und knappe Ressourcen werden übernutzt. Karl Otto Henseling erzählt die Geschichte der Moderne als Geschichte der Materialien, auf denen sie gebaut ist. Der Autor geht mit seinen Lesern auf Zeitreise durch eine Epoche, in der sich das Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt drastisch verändert hat – mit weit reichenden Folgen für die Zukunft. Am Ende scheinen wir in einer Sackgasse zu stehen – doch Henseling weist alternative Wege, wie wir Stoffe und Ressourcen in Zukunft nachhaltig nutzen können.
Eine kritische Darstellung der Geschichte der deutschen chemischen Industrie.