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Silke Herrmann

    Die tibetische Version des Papageienbuches
    Erzählungen und Dialekt von Diṅri
    Kesar-Versionen aus Ladakh
    Carl Theodor
    Auf Spurensuche: Sängerkastraten zwischen Anekdote und Archiv
    • Nordwestlich des Mount Everest erstreckt sich das Ding-ri-Plateau des Flusses Arun in über 4000 Metern Höhe, wo ein trockener, beißender Wind das Pflanzenwachstum einschränkt. Hier leben etwa 12.000 Menschen, von denen rund 2.000 aufgrund politischer Umwälzungen in Tibet ins Solu Khumbu-Gebiet nach Nepal ausgewandert sind. In Chialsa haben sich die meisten tibetischen Auswanderer aus Ding-ri niedergelassen. Dank Schweizer Unterstützung konnten sie eine Teppichfabrik gründen, die ihnen Wohlstand gebracht hat. Die Region bewahrt eine lebendige Erzähltradition, die Sagen, Märchen und das tibetische Epos von König Kesar umfasst. Zunächst war es eine Herausforderung, die Bewohner zum Erzählen zu bewegen, doch bald waren sie begeistert dabei. Die vorliegende Arbeit basiert auf einem Textcorpus von dreißig Erzählungen, aus denen siebzehn Märchen ausgewählt und sprachwissenschaftlich untersucht wurden. Diese wurden transkribiert und übersetzt, was zur Erstellung einer Grammatik des Dialektes von Ding-ri und eines Wörterbuchs führte. Die Forschung zielt darauf ab, die mündlich tradierten Erzählungen der Tibeter und deren Dialekte zu erschließen und die tibetische Sprachgeschichte voranzutreiben. Die Verfasserin war am Institut für Sprach- und Kulturwissenschaft Zentralasiens an der Universität Bonn tätig und konzentrierte sich auf das Kesar-Epos und dessen regionale Variationen.

      Erzählungen und Dialekt von Diṅri
    • Das Papageienbuch gehört zu den bekanntesten Erzählzyklen der Märchenliteratur und ist eine weit verbreitete Sammlung von Geschichten in Asien. Die Rahmenhandlung dreht sich um einen Papagei, dessen Herr, ein Kaufmann, auf Handelsreise geht. In seiner Abwesenheit wird seine Frau von den Versuchungen eines anderen Mannes verführt. Um sie von ihrem Vorhaben abzuhalten, erzählt der Papagei ihr jede Nacht eine andere Geschichte, sodass sie ihre Verabredung vergisst. Am Ende kehrt der Kaufmann zurück, und die Ehre seiner Frau bleibt unversehrt. Diese Erzählung erfreut sich großer Beliebtheit im Nahen und Fernen Osten, etwa in der Türkei, Persien und Indien, und wurde oft bearbeitet. Während die Rahmenhandlung in allen Fassungen ähnlich bleibt, variieren die Geschichten des Papageis im kulturellen Kontext. In dieser Edition wird die bisher unbekannte tibetische Version des Papageienbuches von Silke Hermann, einer Bonner Tibetologin, erstmals übersetzt und herausgegeben. Besonders ist die tibetische Fassung durch die Verbindung von volkstümlichem Erzählgut und buddhistischer Kultur. Das Werk geht über bloße Unterhaltung hinaus und thematisiert die Liebesmoral sowie die Vermittlung moralischer Grundsätze.

      Die tibetische Version des Papageienbuches