Der Autor entdeckt zufällig das Engagement seines Großvaters und Vaters für den Nationalsozialismus. Durch die Sichtung von Archivmaterial und Dokumenten wird sein Vater als ehrgeiziger NS-Parteigänger entlarvt. Dies führt zu der Frage, welche Einflüsse Erwin Arras als Siebzehnjährigen 1923 motivierten, sich der rechtsradikalen Gruppe Erich Damm im „Feldjägerdienst“ anzuschließen, einer geheimen paramilitärischen Organisation. Was bewog ihn, 1932 in die NSDAP einzutreten, obwohl er in seiner Diplomarbeit der Idee Albert Schweitzers von der Ehrfurcht vor dem Leben folgte? Er unterwarf sein Berufs- und Familienleben dem Hitler-Regime und profilierte sich als einflussreicher Agitator und Propagandist in Bad Oldesloe und Falkenberg/Elster. Die Auswertung von Feldpostbriefen gewährt Einblicke in den Alltag der Soldaten in Frankreich und Russland sowie in seine Rolle als Ortskommandant im Kampf gegen sowjetische „Partisanen“. Kurz vor seinem Tod 1942 verfasste er an der Front ein ideologisches Vermächtnis, in dem er Hitler das „sittliche Recht“ zuspricht, „unwertes Leben“ zu vernichten. Nach seinem Tod wurde 1948 ein Entnazifizierungsverfahren gegen ihn eröffnet, in dem sein Einsatz für das NS-Regime verharmlost wurde. Das Gericht in Frankfurt am Main stellte den Prozess ein und bewilligte die Rente.
Hartmut E. Arras Libri


Am 1. November 1986 brach in einer Basler Chemiefabrik ein Grossbrand aus. Der Vorfall, der eine ganze Region und deren Nachbarländer in Aufruhr versetzte, wurde zum Ausgangspunkt für das Basler Regio Forum: Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen, mit unterschiedlichen Werthaltungen, trafen sich zum Gespräch über die Gestaltung der Zukunft. Grundlage ihrer Begegnung waren drei Szenarien: Die grosse Ruhe; der kleine Aufbruch; ein anderer Einstieg. Die Textsammlung diskutiert die Frage, wie wir morgen leben und arbeiten wollen, und stellt dabei den Umgang mit modernen Risiken sowie unterschiedliche Möglichkeiten der Zukunftsgestaltung in den Mittelpunkt.