Andreas Gutsfeld Libri




Der gymnische Agon in der Spätantike
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Die gymnischen Agone, wie Laufen, Boxen und Ringen, waren ein zentraler Bestandteil der griechischen Kultur und religiöser Feste. Bis in die Spätantike spielten sie eine bedeutende Rolle im sozialen, religiösen und kulturellen Leben der Städte im griechischen Osten und erlangten auch im Westen während der römischen Zeit große Popularität. Der Sieg des Christentums über die paganen Kulte ab dem späten 4. Jahrhundert stellte eine Herausforderung für die gymnischen Agone dar. Traditionell wurde angenommen, dass diese Wettkämpfe die Wende vom 4. zum 5. Jahrhundert nicht überstanden, da sie von der Kirche abgelehnt wurden. Neuere archäologische, historische und numismatische Forschungen zeigen jedoch, dass die gymnischen Agone im Osten und Westen des römischen Reiches mit Billigung der Kaiser noch längere Zeit stattfanden. Finanzielle Probleme und, in zweiter Linie, christliche Angriffe führten schließlich dazu, dass die antike Tradition der gymnischen Agone während der Regierungszeit des Kaisers Justinian (527–565) endete. Der sechste Band der Reihe PIETAS enthält Beiträge einer Tagung, die im Mai 2005 an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg stattfand.
Das Bild der Alten und des Alterns in antiken Gesellschaften ist vielschichtig. Mit dem Alter werden sowohl Weisheit und Lebenserfahrung als auch Starrsinn, Geiz und Mutlosigkeit verbunden. Trotz dieser immer wiederkehrenden Bilder waren die Einbindung, die Funktionen und das Ansehen der alten Menschen in Familie, Gesellschaft und Politik sehr unterschiedlich. Was sind die Ursachen dafür, dass die Stellung der Alten im klassischen Athen eher prekär war, während in Rom und in Sparta das Ansehen des Alters gestärkt wurde? In welcher Weise haben die Strukturen von Haus und Familie, die Form der Hausübergabe und das Erbrecht, Vorrechte im politischen System und der Krieg auf die Stellung der alten Menschen eingewirkt? Wie veränderte sich das Bild der Alten unter christlichem Einfluss in der Spätantike? Diesen Fragen gehen die Beiträge des vorliegenden Bandes nach.