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Friedemann von Stockhausen

    Friedemann von Stockhausen
    Friedemann von Stockhausen, in einer anderen Haut, w innej skórze
    • „In einer anderen Haut“. Der Titel dieser Ausstellung thematisiert etwas, das im Werk Friedemann von Stockhausens in vielfältiger Weise verhandelt wird und für das er eine Formensprache entwickelt hat, die sich eindeutigen Zuschreibungen entzieht. Visionäres und Triviales, Lächerliches und Monströses, Rührendes und Groteskes treffen in seinen Bildern unmittelbar aufeinander und erweisen sich dabei irritierend nah. Erscheinungen auf frühen Stufen der Evolution, das Organische in seinen Deformationen und Metamorphosen, bilden in Stockhausens Arbeiten eine Morphologie des menschlichen Körpers. Die personale Ebenbildlichkeit verliert sich in einzelne, selbständige Formen, aus denen neue, befremdende Körperlichkeiten entstehen. Was Stockhausens Bilder zeigen, erinnert daran, wie gefährdet dieses „zu Hause“ ist, das der Mensch meint, an seinem Körper zu haben, - wie fragil diese „leibliche Einheit“ der Person nicht erst ist, seitdem es die Gentechnologie und das Klonen gibt.

      Friedemann von Stockhausen, in einer anderen Haut, w innej skórze
    • Mehrere Hefte, in einem offenen Rücken zusammengebunden, präsentieren eine eindrucksvolle Auswahl der Werkgruppen von Friedemann von Stockhausen. Der weitgereiste Professor ist bekannt für seine polymorphen Kreationen, die gelegentlich an zoologische Wunderwürmer erinnern und derzeit in der Galerie der HbK Braunschweig ausgestellt werden. Ein prägnantes Merkmal dieser Figurationen ist ihre vollkommene Uneindeutigkeit, die von Stockhausen in verschiedenen Druck- und Maltechniken auf Papier und Leinwand festhält, wodurch sie in einen Prozess endloser Evolution verwickelt erscheinen. Wie bei der Evolution gilt auch hier, dass sie immer in dem Stadium verweilt, in dem sie betrachtet wird – sie endet nicht, nicht zu unseren Lebzeiten. Der studierte Soziologe und Ethnologe knüpft damit an eine These von Claude Lévi-Strauss an, die die symbolische Geltungskraft seiner nach Einheit strebenden Fragmente und einsamen Figuren untermauert: 'Die Gesellschaften, die wir untersuchen, sind gleichsam räumlich und zeitlich sehr weit von uns entfernte Gegenstände. Daher können wir nur ihre Haupteigenschaften erkennen. Je mehr wir Gesellschaften auf diese Weise von weitem untersuchen, desto besser werden wir bestimmte Grundmerkmale der menschlichen Gesellschaft überhaupt ausmachen können.'

      Friedemann von Stockhausen