Der Hamburger Museumswissenschaftler Johannes Dahl findet in einem Nachlass eine frühe Fotografie aus der Zeit um 1850, die mit einer rätselhaften Beschriftung versehen ist. Die Recherchen führen nach Ostfriesland zu einer ehemaligen religiösen Gemeinschaft. Die auf der Fotografie dargestellte Frau war in einen für die Zeit typischen Konflikt zwischen religiösem Gesetz und dem aufkommenden modernen Lebensstil geraten. Auf einer zweiten Erzählebene geht der Protagonist eine Liebesbeziehung zu der narzisstisch veranlagten Bibliothekarin Madeleine ein. Die Handlungsstränge spielen in der Großstadt Hamburg, in der Landschaft der Unterelbe sowie in der Hafenstadt Leer. Der Autor war von 1975 bis 2017 im Museumsdienst in Hamburg und Schleswig-Holstein tätig.
Hans Georg Bluhm Libri



Die Keramikstadt Kellinghusen, 60 km nordwestlich von Hamburg in Holstein gelegen, ist vor allem durch ihre Fayencen bekannt. Zwischen 1764 und 1860 produzierten insgesamt sechs Werkstätten Geschirre und Kleinplastiken mit einem charakteristischen farbenfrohen Dekor. Vor mehr als fünfzig Jahren verfasste Gerhard Wietek die erste und bislang einzige deutsche Monographie über die Kellinghusener Fayencen. Da das Buch seit langem vergriffen ist, lag es nahe, das Thema erneut zu behandeln. Die Grundlage bildeten dabei die Exponate des Museums Kellinghusen, dessen Fayence-Sammlung in den letzten zwanzig Jahren beträchtlich erweitert werden konnte. So stammt auch der überwiegende Teil der in diesem Band abgebildeten Fayencen aus dem Bestand des Museums, ergänzt um mehrere Leihgaben auswärtiger Museen. Das Buch erläutert anschaulich die Entwicklung der einzelnen Werkstätten und vermittelt einen Überblick über die charakteristischen Formen und Dekore. Es wendet sich an Sammler und Freunde der historischen Keramik in Norddeutschland.