Gabriele M. Borsi Libri





Das „Elend der Psychiatrie“ wurde über Jahrzehnte hinweg vorwiegend von außen wahrgenommen, während Fachkräfte oft schwiegen oder die Eindrücke abwehrten, um arbeitsfähig zu bleiben. Ethische Fragen zur Menschenwürde der Patienten gewinnen erst in jüngster Zeit an Bedeutung. Die Beiträge in diesem Buch schildern aus direkter Erfahrung die täglichen und strukturellen Probleme und entwickeln Lösungsvorschläge für einen respektvollen Umgang mit Patienten sowie für die Bewältigung der Herausforderungen durch psychiatrisch Tätige. Der Inhalt gliedert sich in drei Teile: I. Die Würde des Menschen: Hier wird der nicht interpretierte Begriff der Menschenwürde beleuchtet, inklusive der Entwicklung von psychiatrischen Einrichtungen hin zu gemeindezentrierten Versorgungsmodellen und den Bedürfnissen chronisch psychisch kranker Menschen. II. Die Subjektivität der Erfahrung: Dieser Abschnitt behandelt die besondere Verletzbarkeit schizophren erkrankter Menschen, ethische Fragen in der psychiatrischen Forschung und die Beziehung zwischen Arzt und Patient aus der Sicht eines Psychotherapeuten. III. Die Erschöpfung utopischer Energien: Es werden die Aufgaben psychiatrischer Landeskrankenhäuser diskutiert, ökologische und ethische Reflexionen angestellt und Wege aufgezeigt, wie schizophrene Patienten aktive Partner im Heilungsprozess werden können.
Internationale empirische Forschungsergebnisse zu Therapie und Verlauf schizophrener Erkrankungen werden im praktischen, klinischen Alltag immer noch nicht oder kaum umgesetzt. Das Recht des Patienten auf «zeitgemäße» Behandlung und Pflege wird dabei selten hinterfragt. Dieses unverbundene Theorie-Praxis-Verhältnis zum «Management der Schizophrenie» trägt sicher (auch) zu innerer Kündigung, kurzer Berufsverweilsdauer oder Berufsfluktuation, insbesondere der Pflegenden, bei. Ziel dieses Textes ist es, die Bedeutung des aktiv handelnden Mitarbeiters für die Mit-Definition und Mit-Verantwortung, auch für den «Umbau» der Berufskonstruktion Pflege herauszuarbeiten. Dieser Umbau hat natürlich eine weitreichende Veränderung von Managementaufgaben zur Folge. Arbeits- und Organisationsgestaltung des Systems Pflege, eine Transformation der Pflege, ist deshalb eine Frage der breiten Bewußtmachung, die Aufklärung und Verantwortungsethik auf allen Gestaltungsebenen umfaßt.
Pflegemanagement im Wandel
Perspektiven und Kontroversen
Akademisierung und Professionalisierung der Krankenpflege eröffnen attraktive neue Bildungswege und Berufsperspektiven. Wenn Sie sich für eine akademische Laufbahn entschieden haben, ist dieses Buch ein sehr nützlicher und informativer Begleiter für Sie. Die Autorinnen stellen die vielfältigen Möglichkeiten eines zeitgemäßen Pflegemanagements in einem praxisorientierten Überblick dar. Sie vermitteln ein Verständnis des Pflegemanagements, das über die verwaltungstechnische Organisation hinausgeht: Pflegemanagement muß den Menschen in den Mittelpunkt stellen - den Pflegenden wie den Pflegebedürftigen, eigenverantwortliche Arbeitsgestaltung ermöglichen sowie die fachliche und soziale Entwicklung fördern. Das Buch bietet Ihnen Anleitung und Unterstützung auf dem Weg zu diesen Zielen.