Gerd Janssen Libri

Gerd Janssen begann 1979 mit der Wiederansiedlung der Meerforelle in den Elbe-Nebenflüssen Pinnau und Krückau, wobei er den Lebensraum Bach ganzheitlich betrachtete. Diese Perspektive umfasst nicht nur Forelle, Schwarzstorch und Flatterulme, sondern auch andere Arten. Janssen war stets daran interessiert, seine praktischen Erfahrungen und wissenschaftlichen Erkenntnisse über Gewässerrestaurierung einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Zunächst richtete er sich an Angler, bald jedoch auch an Schüler und verschiedene gesellschaftliche Gruppen, einschließlich der Industrie- und Handelskammer. In seinen Veröffentlichungen thematisierte er frühzeitig Probleme, die bis heute relevant sind, wie die Gewässerunterhaltung. Er zeigt auf, dass mit Kompromissbereitschaft Ergebnisse erzielt werden können, macht jedoch auch die Grenzen des Akzeptablen deutlich. Ein wichtiger Schritt war seine Forderung von 1988, die Talaue und Waldbildung als Teil einer zukunftsweisenden Gewässerrestaurierung einzubeziehen. Diese Aspekte sind fortlaufend in seinen Arbeiten und Veröffentlichungen präsent. Janssen argumentiert überzeugend, dass die Entwicklung zum Waldbach eine notwendige Voraussetzung für das Erreichen des „guten ökologischen Zustands“ gemäß der EG-Wasserrahmenrichtlinie ist.