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Barbara Guckes

    Das Argument der schiefen Ebene
    Zur Ethik der älteren Stoa
    Ist Freiheit eine Illusion?
    • Das Buch führt den Leser durch die sehr komplexe Freiheitsdiskussion insbesondere der letzten drei Jahrzehnte. In Auseinandersetzung mit den wichtigsten Freiheitstheorien wird entgegen allgemeiner Auffassung dafür argumentiert, dass unser wissenschaftliches Weltverständnis – ganz gleich, ob angenommen wird, dass das Geschehen determiniert oder dass es indeterminiert ist – nicht mit unserem Verständnis des Menschen als eines frei und verantwortlich handelnden Lebewesens vereinbar ist. So wird gegen eine lange Tradition der Selbstüberschätzung für ein bescheideneres Menschenbild geworben.

      Ist Freiheit eine Illusion?
    • Wie nur wenige philosophische Theorien hatte die Stoa über die Jahrhunderte hinweg, auch außerhalb der Philosophie, großen Einfluss. Heute allerdings wird die Bedeutung ihres Gedankengutes vor allem aus Sicht der systematischen Philosophie oft unterschätzt. Dabei weist das umfassende philosophische System der Stoiker, in dem Theorie und Praxis eng verbunden sind, wichtige Bestandteile auf, die auch zeitgenössische philosophische Strömungen prägen. Der Band zeigt anhand zentraler Fragen einige dieser Anklänge auf. So verweist das stoische Verständnis von der menschlichen Determiniertheit auf zentrale Elemente zeitgenössischer kompatibilistischer Freiheitstheorien (G. Lloyd, Chr. Jedan). Aus heutiger Perspektive werden auch die stoischen Vorstellungen vom Guten und der Tugend neu betrachtet (A. Oksenberg-Rorty, N. White). Mit ihrer ausführlichen Affektenlehre bietet die Stoa außerdem eine interessante kognitive Emotionstheorie (Chr. Halbig, K. M. Vogt, B. Guckes). Die durchaus auch kontroversen Beiträge fordern dazu auf, der stoischen Philosophie neue Beachtung zu schenken. Ihre Kenntnis führt zu einem besseren Verständnis klassischer und gegenwärtiger Texte zur praktischen Philosophie und regt zum eigenen Nachdenken an.

      Zur Ethik der älteren Stoa
    • Argumente vom Typ des ,,slippery slope" bzw. der schiefen Ebene werden häufig in medizinethischen Diskussionen gebraucht. Sie sind vor allem bei Laien sehr wirkungsvoll und laufen auf die These hinaus, daß die Zulassung bestimmter Handlungen eine Folgeentwicklung auslöst, die schließlich zu einem schrecklichen Endresultat führen wird. Z. B. könnte die Legalisierung der vom Patienten gewünschten Sterbehilfe schließlich zu Tötungen gegen den Willen der Betroffenen im Interesse Dritter führen.In ihrer Argumentation kommt die Autorin zu folgenden Schlüssen:• Argumente der schiefen Ebene werden erst dann wichtig, wenn sich für die entsprechende Handlungsweise keine überzeugenden primären Gründe finden lassen.• Es genügt nicht, daß schlimme Folgen einer Handlungsweise denkbar sind das Risiko dieser Entwicklung muß beträchtlich und unvermeid bar sein.• Argumente der schiefen Ebene gehen in ihrer Anwendung auf Abtrei bung, Sterbehilfe bei Neugeborenen und Sterbehilfe, die auf ausdrück lichen Wunsch des Patienten hin vorgenommen wird, fehl.

      Das Argument der schiefen Ebene