Friedrich Scheele Libri






Heiner Meyer, Private Eyes
- 192pagine
- 7 ore di lettura
KurzbeschreibungIn seinen aktuellen Bildern und Skulpturen nimmt sich Heiner Meyer die Idole der Neuzeit zum Thema: die teuren Fetische einer kapitalistischen Waren- und Werbewelt, die komischen Helden der Comic Strips, die Bilder und Skulpturen, die auf Kunstauktionen vor allem deshalb von sich reden machen, weil sie in wahnwitzigen Überbietungsgefechten von Höchstpreis zu Höchstpreis eilen. Sie alle vereinen sich in Meyers Gemälden in einem munteren Motivmix, in disparaten Ensembles, in augentäuschenden Collagen und Montagen. Aufgesammelt hat Heiner Meyer sie in Zeitungen und Zeitschriften, in Kunst- und Fachbüchern. Sie sind die Diven und Götter seiner Leinwand. Der reich bebilderte Katalog mit Beiträgen von Friedrich Scheele, Michael Stoeber und Manfred Strecker erscheint anlässlich der gleichnamigen Ausstellungstournee und präsentiert Gemälde und Skulpturen aus den Jahren 2008 bis 2011.
Die Welt der Märchen hat bis heute nichts von ihrer Faszination verloren. Auch im Zeitalter der globalen Kommunikation, der weltweiten Handelsmarken und der internationalen Thriller haben die braven Müllerburschen, die verzauberten Prinzessinnen, die bösen Hexen und die hilfreichen Tiere wenig von ihrem Reiz eingebüßt. Wo das reale Leben unüberschaubar geworden ist und die Grenzen zwischen Gut und Böse längst nicht immer klar zu erkennen sind, steigt die Sehnsucht nach eindeutigen Verhältnissen, nach einer Welt, in der die Schurken bestraft und die Guten erlöst werden, in der es sich also lohnt, tugendhaft zu sein. Wie schon in den bekannten Märchen der Brüder Grimm und Hans Christian Andersen, stehen auch in den neuen Erzählungen Friedrich Scheeles Tugenden wie Bescheidenheit und Hilfsbereitschaft, Moral und Aufrichtigkeit u. a. im Vordergrund.
Das auffälligste, bekannteste Zeugnis für die Kulturfähigkeit der Mönche ist der sogenannte „Oldenburger Sachsenspiegel“: eine der vier noch erhaltenen „Bilderhandschriften“ des berühmten sächsischen Rechtsbuches aus dem hohen Mittelalter. Das Werk enthält die kodikologische Anmerkungen zum Codex picturatus Oldenburgensis sowie unterschiedliche Tafeln, die Friedrich Scheele erläutert.
Ein amüsantes und zugleich nachdenkliches Buch schrieb der Rasteder Erzähler Friedrich Scheele, Zeugnis einer humorig-ironischen Überlegenheit über die Zustände unserer immer unvollkommeneren Welt wie über den tierischen Ernst, mit dem allein so viele unserer Zeitgenossen meinen, mit dieser Welt und ihren Unzulänglichkeiten fertig werden zu können. Wo andere sich ärgern, gar empört und entrüstet sind, da lächelt der Bibliophile und treibt seinen Spaß mit Menschen und Dingen, einmal leicht und heiter, ein andernmal kritisch und direkt, doch nie boshaft und stur. Wie sollte er auch, wenn er vom aufrechten Büchergatten und seiner -gattin spricht oder sogar dem Leser eine spezielle Gebrauchsanweisung zu einem Buch mit Widmung in die Hand gibt. Aber der Autor kommt dem Leser auch recht tiefsinnig, wenn er sich (mit aller Wichtigtuerei des Fachmanns!) verbreitet über den Sachverhalt: „Vom Lesen vorm Erschossenwerden“. Aber jeder Leser wird ihm auch hier gern folgen, weil Scheele immer heiter, frei und menschlich bleibt, spielend mit den Dingen, den Themen umgeht. Vor der munteren Weisheit des Autors schweigt die Frage nach klein und groß, wichtig oder unwichtig – es bleibt nur die unbeschwerte Freude am Spiel, am heiteren Schweben über diese wunderliche Welt und ihren wunderlichen Bewohnern.