Der 1919 wiedergegründete polnische Staat entsprach nicht den Erwartungen einflußreicher polnischer Politiker, Militärs und Intellektueller. Nach ihrer Vorstellung sollte Polen viel größer sein und sich auch auf Gebiete erstrecken, in denen es lediglich eine polnische Minderheit gab. Zunächst hielt man sich an den Verlierern schadlos, annektierte deutsche Provinzen im Westen und litauische im Norden. Gegen die junge Sowjetunion wurde Krieg geführt mit der Folge des Erwerbs von Galizien und Teilen von Weißrußland. Josef Pilsudski und seinem Nachfolger Josef Beck war daran gelegen, das Deutsche Reich am Boden zu halten. Immer wieder bot sich Polen deshalb in den westlichen Hauptstädten an, militärische Maßnahmen gegen Deutschland mittragen zu wollen. Erst 1939 schien dieser polnische Traum in Erfüllung zu gehen. Der renommierte Historiker Stefan Scheil arbeitet detailliert heraus, daß die polnische Großmachtpolitik mit dazu beitrug, das Kriegsszenario des Jahres 1939 überhaupt erst zu erzeugen. Im Vertrauen auf das militärische Eingreifen der Westmächte lehnte die polnische Regierung jeden deutschen Kompromißvorschlag ab und verhinderte so eine friedliche Einigung über die Danzig- und Korridorfrage.
Stefan Scheil Ordine dei libri






- 2022
- 2019
Balkanfront 1941
Churchills Strategie
Nach Präventivkrieg Barbarossa, Polen 1939 und Weserübung das 4. Bändchen zu diplomatischen Verknpüfnungen und dem Kriegsverlauf des 2. Weltkrieges aus der Feder des Historikers Stefan Scheil. Diesmal geht es um den gelungenen Versuch Churchills, auf dem Balkan 1941 eine für Deutschland unnötige, aber brandgefährliche Front aufzubauen. Wie gelang das? Wie groß war Amerikas Einfluß? Und welchen Anteil hatten die militärisch dilettantischen Italiener, denen die Wehrmacht zur Hilfe eilen mußte?
- 2017
Poland's War Calculation in 1939
Reasons, Hopes and Aims
Poland's Reasons, Hopes and Aims in 1939 - Get a new view on the origins of the war between Poland and Germany which eventually became World War II. How Poland became the "betrayed ally" of the Western Powers
- 2016
Stefan Scheil wirft einen kritischen Blick auf den wissenschaftlichen Streit und die Strafverfolgung um die 707. Infanteriedivison der deutschen Wehrmacht. Die Division ist seit den 1990er Jahren öffentlich beschuldigt worden, sich aus eigenem Antrieb an der Verfolgung und Ermordung der jüdischen Bevölkerung in ihrem Einsatzgebiet im heutigen Weißrußland beteiligt zu haben. Scheil zeigt, dass die Quellen und die Ermittlungen der bundesdeutschen Justiz in der Nachkriegszeit etwas anderes bewiesen haben. Eine akribisch gearbeitete Studie über bundesdeutsche Geschichtspolitik, militärischen Kampf, Verhängnis und Verbrechen auf einem komplizierten Kriegsschauplatz.
- 2015
75 Jahre nach dem „Unternehmen Weserübung“, wie die angehende deutsche Besetzung Dänemarks und Norwegens bezeichnet wird, untersucht mit Stefan Scheil erstmals ein deutscher Historiker den Zusammenhang mit der kaum bekannten englischen „Operation Stratford“. Scheils punktgenaue Studie fördert u. a. zu Tage, daß die erfolgreichen deutschen Aktionen einer Invasion Norwegens durch westalliierte Streitkräfte um wenige Tage zuvor kamen. Stefan Scheil legt mit „Weserübung gegen Operation Stratford“ seinen bereits 4. kaplaken-Band vor.
- 2014
Als im Januar 1919 die Friedensbedingungen festgelegt wurden, setzte man die Praxis des 'friedewirkenden Vergessens' außer Kraft. Mit dem Versailler Vertrag stand das Deutsche Kaiserreich als Alleinschuldiger fest. Bis in die jüngste Zeit beherrschte die Propaganda der Siegermächte die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg. Doch schon in den zwanziger Jahren brachten internationale Stimmen die Verantwortung der Triple Entente ans Licht. Stefan Scheil macht uns in seiner verblüffenden Auswahl diese Quellen zugänglich, die dem Leser verdeutlichen, wie zielstrebig die Siegermächte auf den Krieg zusteuerten.
- 2013
Ribbentrop
- 409pagine
- 15 ore di lettura
Der Großhandelskaufmann Joachim von Ribbentrop ging 1932 als Quereinsteiger an einflußreicher Stelle in die Politik. In seiner Villa in Berlin wurden die entscheidenden Gespräche geführt, die zur Ernennung des Reichskanzlers Hitler führten. Als Sonderbeauftragter, Botschafter und schließlich Außenminister prägte er dann die deutsche Außenpolitik zwischen 1933 und 1945 mit. In seiner Biographie arbeitet Stefan Scheil die Motive Ribbentrops heraus, dessen überzeugtes und zugleich kritisches Verhältnis zum Nationalsozialismus sowie seine außenpolitischen Ziele. Scheil zeigt auf, daß die Loyalität Ribbentrops aus der Euphorie des »nationalen Aufbruchs« kam, als die er Hitlers Diktatur deutete. Wie das Auswärtige Amt bereits zur Weimarer Zeit, trug Ribbentrop das Endziel eines großdeutschen Nationalstaats mit, das Hitler ihm 1937 skizzierte. Dieses Ziel wollte Ribbentrop als Minister seit 1938 durchsetzen und zugleich andere Staaten von einer bewaffneten Intervention dagegen abschrecken.
- 2013
Polen 1939
Kriegskalkül, Vorbereitung, Vollzug
Gesine Schwan, mehrfach Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, kritisierte 2006 den Historiker Stefan Scheil, weil er in einem FAZ-Artikel den deutschen Drang nach Osten als Reaktion auf den polnischen Drang nach Westen darstellte. Schwan verkennt die Komplexität historischer Abläufe, die nicht in Schwarz-Weiß-Mustern gefasst werden können. Scheil, als unabhängiger Forscher, meidet ideologische Vereinfachungen und betont, dass die Ära der Weltkriege keine Alleinverantwortung kennt. Er hinterfragt die gängige Sichtweise, die Deutschland eine einseitige Kriegsschuld zuschreibt, und untersucht das Vorspiel zum Weltanschauungskrieg, das im September 1939 begann. Dabei beleuchtet er die Perspektive der Warschauer Regierung, die sich entschloss, den lang erwarteten Konflikt mit Deutschland noch im selben Jahr auszutragen. Der Autor analysiert die ideengeschichtlichen, historischen und politischen Voraussetzungen dieser Entscheidung und deren Umsetzung. In diesem dritten Band von Scheils Kaplaken-Reihe bietet er eine prägnante Einführung in das polnische Kalkül zwischen Größenwahn und präventiver Verteidigung der wiedergewonnenen Staatlichkeit. Er betrachtet die deutsch-polnische Krise im gesamteuropäischen Kontext und skizziert in einer detaillierten Frage-Antwort-Liste den diplomatischen Rahmen, innerhalb dessen die deutsche Regierung agieren musste.
- 2011
Die Eskalation des Zweiten Weltkriegs von 1940 bis zum Unternehmen Barbarossa 1941
- 478pagine
- 17 ore di lettura
Die Studie beleuchtet die komplexen politischen Dynamiken und Ursachen des Unternehmens Barbarossa, dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion im Sommer 1941. Stefan Scheil analysiert die Kriegspolitik der beteiligten Nationen, einschließlich Großbritannien, Deutschland, den USA und der Sowjetunion, und zeigt, wie deren Interessen und Bedrohungsszenarien sich gegenseitig beeinflussten. Besondere Aufmerksamkeit gilt den sowjetischen Angriffsplänen und der Rolle, die die wahrgenommene Bedrohung durch die Sowjetunion für die deutsche Entscheidung zum Angriff spielte, unterstützt durch umfassendes Archivmaterial.

