Wer waren die Journalisten, die unmittelbar nach dem Ende der nationalsozialistischen Diktatur am Aufbau des demokratischen Pressewesens in Deutschland mitwirkten? Dieser Frage geht die Autorin anhand einer kollektiv-biografischen Studie nach. Sie untersucht dazu die Biografien von 350 Nachkriegsjournalisten der rheinland-pfälzischen Lizenzpresse zwischen 1945 und 1949 und verfolgt deren berufliche Lebenswege über das Dritte Reich und die Weimarer Republik bis in das Kaiserreich zurück. Dabei stehen folgende Leitfragen im Mittelpunkt: Wie war es bis 1945 um die Mitgliedschaft in der NSDAP bestellt? Wie wurde bei der Entnazifizierung der Journalisten in diesem Teil der französischen Besatzungszone verfahren? Welchen Einfluss hatte eine journalistisch oder politisch belastete Vergangenheit auf die Aufstiegsmöglichkeiten in der Lizenzpresse?
Sigrun Schmid Libri

