Wolfgang Berghofer Libri




Berghofer zählt zu den bedeutenden Akteuren der Wendezeit. Als Dresdner OB suchte er früh das Gespräch mit der Opposition und wurde stellvertretender Parteivorsitzender der SED-PDS. Im Januar 1990 strebte er einen Beitritt zur SPD an, was von den ostdeutschen Sozialdemokraten verhindert wurde. Daraufhin zog er sich aus der Politik zurück und wechselte in die Wirtschaft. Seine Verbindungen zu konservativen westdeutschen Politikern und Unternehmern sowie seine Abkehr vom Sozialismus wurden von vielen Ostdeutschen kritisch betrachtet. Heute steht er, gewollt, zwischen allen Stühlen, da er ein klarer Befürworter der Zusammenarbeit mit Russland ist. Anlässlich seines 80. Geburtstags im Februar 2023 reflektiert er offen über sein Leben. Nach seinen Schriften zur DDR-Zeit konzentriert er sich nun auf die letzten dreißig Jahre und übt eine kritische Analyse des kapitalistischen Systems, dem er in seiner aktuellen Form keine Zukunft zuspricht. Berghofer teilt seine Erfahrungen als Unternehmensberater und beleuchtet die Bürokratie sowie die Stagnation des deutschen Beamten- und Gerichtswesens. Mit seinem Wissen über beide Systeme – aus verschiedenen Perspektiven – ist er ein exzellenter Analytiker und ein bemerkenswerter Zeitzeuge. Er beschreibt sich selbst als grimmigen Optimisten.
Keine Figur im Schachspiel
- 255pagine
- 9 ore di lettura
Die Stadtoberhäupter Berghofer und von Dohnanyi schlossen 1987 die Städtepartnerschaft Dresden-Hamburg. Seither gab es eine Verbindung zwischen dem ostdeutschen Kommunisten und dem westdeutschen Sozialdemokraten. Berghofer, der weder an eine Zukunft der DDR noch seiner Partei glaubte, wollte 1989/90 mit vielen SED-Mitgliedern zur SPD übertreten. Die ostdeutschen Sozialdemokraten verhinderten dies. Das erwies sich als strategische Fehlentscheidung, an der die SPD noch immer trägt. Berghofer, damals als Hoffnungsträger gehandelt, kehrte der Politik den Rücken. Im Jahr 25 nach dem 'Wendeherbst' holt er einzigartige, unbekannte Dokumente und Erinnerungen hervor.
Meine Dresdner Jahre
- 271pagine
- 10 ore di lettura