Das Buch bietet eine klare und fundierte Einführung in die verschiedenen Facetten der Modernisierungstheorien, die eng mit aktuellen gesellschaftlichen Themen wie Globalisierung verknüpft sind. Es bereitet komplexe Konzepte verständlich auf und regt zur Auseinandersetzung mit deren Anwendungspotenzial an.
Christian Dries Libri






Günther Anders gehört zu den bedeutendsten Philosophen und Gesellschaftstheoretikern des 20. Jahrhunderts. Sein Leben war von den beiden Weltkriegen und dem Holocaust geprägt. In ihm spiegelt sich die ganze Dramatik des Zeitalters der Extreme. Mit Hannah Arendt verband ihn eine achtjährige Ehe und Denkgemeinschaft. Dieses UTB-Profil stellt Leben und Werk des politisch höchst engagierten kritischen Denkers vor.
Der Günther Anders-Preis für kritisches Denken würdigt Autoren, die sich mit den kulturellen und ökonomischen Umwälzungen unserer Zeit auseinandersetzen. Der Preisträger 2022, Joseph Vogl, entwickelt eine kritische Analyse der Finanzmacht und verknüpft verschiedene Disziplinen, um den finanzmarktgetriebenen Kapitalismus neu zu verstehen.
Anders’ essayistisch-unsystematisch anmutendes Denken ist erstaunlich kohärent, philosophisch tiefgründig und radikal, dabei von bestechender Aktualität. Lange galt er als akademischer Außenseiter und engagierter Philosoph, der gegen die drohende atomare und ökologische Selbstvernichtung der Menschheit schrieb. Angesichts umfangreicher Nachlasseditionen, wachsendem wissenschaftlichem Interesse und neuer Menschheitsbedrohungen ist nun die Zeit für eine Neubewertung gekommen. Die Auseinandersetzung mit Anders’ vielgestaltigem Werk erfolgt auf unterschiedlichen Lektürewegen: durch innovative Methoden, die der Literatur und Avantgarde-Kunst der 20er Jahre entlehnt sind, sowie durch seine Überlegungen zur Sprachkritik und sein wegweisendes Verständnis des gegenwärtigen „Weltzustands Technik“. Zudem wird die atomare Drohung und unsere Unfähigkeit zur Angst thematisiert, ebenso wie die Rolle des kritischen Intellektuellen in der Gesellschaft. Auch seine frühen anthropologischen Schriften, die für das Verständnis seines Hauptwerks unerlässlich sind, werden betrachtet. Günther Anders (1902–1992) zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts und wurde in den 50er Jahren als „wahrscheinlich schärfster und luzidester Kritiker der technischen Welt“ (Jean Améry) anerkannt. Zu seinen wichtigsten Werken gehören „Die Antiquiertheit des Menschen“ und „Die atomare Drohung“.
Die Welt als Vernichtungslager
Eine kritische Theorie der Moderne im Anschluss an Günther Anders, Hannah Arendt und Hans Jonas
- 515pagine
- 19 ore di lettura
Inspiriert von Günther Anders' Diktum, die Atombombe verwandele die Welt in ein ausfluchtloses Konzentrationslager, entwickelt Christian Dries im Rekurs auf Anders, Hannah Arendt und Hans Jonas eine kritisch-philosophische Theorie der Moderne und bringt diese Modernisierungsphilosophie mit der soziologischen Modernisierungstheorie ins Gespräch. Im Zentrum seiner Studie steht das sogenannte »Pandynatos-Prinzip« der Moderne. Es bezeichnet die idée fixe des Homo faber, dass schlechterdings alles möglich sei und dass, was möglich ist, schließlich auch gemacht werde - und sei es um den Preis totaler Konformierung und Vernichtung von Mensch und Welt.
Chef oder Chefin?
Einfluss des Geschlechts auf Erleben und Verhalten von Mitarbeitern
- 200pagine
- 7 ore di lettura
Hat das Geschlecht eines Vorgesetzten Einfluss auf das Verhalten seiner Mitarbeiter? Ist ein solcher möglicherweise abhängig von der beruflichen Situation? Welche Auswirkungen hat diese Feststellung für die Zusammenarbeit und Führung in Organisationen? Christian Dries geht diesen Fragen in einer empirischen Analyse von geschlechtsheterogenen Arbeitsgruppen im Rahmen von berufsbezogenen Trainingsmaßnahmen nach. Kognitive und emotionale Selbstbeschreibungen sowie Verhaltensanalysen zeigen Befindens- und Bewertungsunterschiede bei den Mitarbeitern. Der Autor diskutiert die Implikation der Ergebnisse kritisch und beschreibt Anwendungsmöglichkeiten für die betriebliche Praxis.