Gudrun Bucher Libri





Die Entdeckung des Nordpazifiks
- 256pagine
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Lippenpflöcke aus Walrosselfenbein, mit Vogelschnäbeln besetzte Rasseln oder Holzhüte in Form von Robbenköpfen: 44 speziell ausgewählte Objekte erzählen die Geschichte der Nordpazifikregion. Eindrucksvoll geben die Objekte Einblick in das Leben der Bevölkerung vor dem Kontakt mit Europäern und machen deren Alltag direkt erfahrbar. Anschaulich zeigen die Objekte, wie sich das Leben nach der ›Entdeckung‹ veränderte und welche Folgen die Verflechtung von Politik und Wirtschaft für die Region hatte. Die Stücke gelangten noch vor der Zeit nach Deutschland, als man begann, systematisch für Museen zu sammeln. Sie stammen etwa von der dritten Entdeckungsreise James Cooks oder der von Katharina der Großen in Auftrag gegebenen Expedition in den nordöstlichen Teil von Russland (1785–1793). Der geographische Bogen reicht von Sibirien über Kamtschatka nach Alaska und bis Hawaii.
Über 400 Jahre hinweg suchten Seefahrer nach der legendären Nordwestpassage. Als es Roald Amundsen jedoch endlich gelang, sie vollständig zu durchfahren (1903-1906), hatte die Suche bereits viele Opfer gefordert und die Passage ihre wirtschaftliche Bedeutung eingebüßt. Die Route geriet zunehmend in Vergessenheit. Seit einigen Jahren jedoch sorgt der Klimawandel für einen Rückgang der Eismassen und hat die Diskussion um die nördliche Schifffahrtsroute neu entfacht. Gudrun Bucher erzählt die spannende Geschichte der Erforschung der Nordwestpassage. Sie stellt die Region vor und geht dabei besonders auf die Inuit und die Auswirkungen der Entdeckung auf deren Leben ein. Abschließend diskutiert sie eine mögliche Nutzung der Nordwestpassage in der Zukunft.
Am 6. Juni 2012 findet ein astronomisches Ereignis statt, das keiner von uns ein weiteres Mal erleben wird. Die Bahn der Venus führt an diesem Tag genau zwischen Erde und Sonne hindurch, sodass die Venus für mehrere Stunden als kleiner dunkler Punkt vor der Sonne zu sehen ist. Dies nennt man den Venustransit, der teilweise auch in Deutschland zu beobachten ist. In den letzten vier Jahrhunderten wurden weder Mühen noch Aufwand gescheut, um von weit auseinander liegenden Punkten der Erdkugel dieses Ereignis zu beobachten und zu messen, da die gewonnenen Daten Aufschluss über die Entfernung zwischen Sonne und Erde boten. Berühmte Weltumsegelungen wie z. B. die erste Reise von James Cook, aber auch zahlreiche weniger bekannte Expeditionen hatten die Beobachtung des Venustransits zum Ziel. Gudrun Bucher erzählt von diesen Expeditionen, berichtet von erfolgreichen Messungen sowie tragischen Schicksalen und stellt sie in einen wissenschaftsgeschichtlichen Zusammenhang.
Der Historiker Gerhard Friedrich Müller (1705–1783) hat als Teilnehmer der Zweiten Kamtschatkaexpedition (1733–1743) Methoden zur historischen Erforschung Sibiriens entwickelt und gleichzeitig deren Durchführbarkeit bewiesen. Müllers Instruktion aus dem Jahr 1740 wurde bis heute in ihrer Bedeutung unterschätzt, vier ihrer sechs Teile sind bislang noch nicht publiziert und werden in der vorliegenden Studie erstmals vorgestellt.