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In ihrem ersten Lyrikband erforscht Christine Johanna Seidensticker in den Gedichten leichte Dissonanzen und verborgene Harmonien. Sie löst klare Konturen auf und hinterfragt die Rolle von Schemen und Zwischentönen für Wahrnehmung, Empfinden und Bedeutung. Ihre Texte reflektieren das Verhältnis zur Umgebung und die Möglichkeiten der Sprache, diese Wahrnehmungen zu fassen. Dabei klingen Sehnsuchtsmotive der Romantik an, während sie sich der Klischees bewusst ist und spielerische Gegenwärtigkeit zeigt. Die Gedichte thematisieren die Fragilität des Moments, der aus der Zeit fällt oder mehrere in sich birgt – Halbtonschritte, also kein Entweder-Oder. Zentrale Themen sind die Zirkularität des Lebens, Entfremdung, Verlust und Wiederfinden, Verwittern und Erblühen. Die Natur dient als Zugang zur inneren Gefühlswelt und bildet einen Raum für deren Verortung sowie einen Horizont der Grenzüberschreitung. Tag und Nacht, Schatten und Licht sind nicht zwangsläufig Gegensätze. Auch die Sprache bietet Möglichkeiten der Entgrenzung, in der individuelle Beschränkungen aufgehoben und Brüche überwunden werden können. „In der Dichtung dieses Kabelsalats lass mich nur schlafen bis der Frühling kommt und wir uns zufällig wiederfinden ganz ohne Notwendigkeit und trennscharfe Konsonanten.“
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Halbtonschritte, Christine Johanna Seidensticker
- Lingua
- Pubblicato
- 2023
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- (In brossura)
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