Die Armenasyle und Leprakrankenhäuser im Mittelalter, die Erziehungsanstalten und Gefängnisse der Neuzeit, aber auch die Klöster und Einsiedeleien – sie alle dienen dem Zweck der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Damit einher gehen spezifische architektonische Formen der Eingrenzung, die sich von den Gefängnisanstalten über Klöster, Militäranlagen bis hin zu den im 19. Jahrhundert entstehenden Arbeitersiedlungen und den Containersiedlungen von Flüchtlingen und Immigranten unserer Zeit verfolgen lassen. Die Gebäudekomplexe des Complesso Monumentale di San Michele a Ripa Grande in Trastevere sind ein ideales Beispiel dafür. Im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Cella“ besetzen dort 38 international renommierte Künstlerinnen und Künstler die einzelnen Räume mit ihren Werken. In diesem Katalogbuch sind die gezeigten Arbeiten, u. a. von Matthew Barney, Jannis Kounellis, Giuseppe Penone, Gerwald Rockenschaub und Lois Weinberger, dokumentiert. Parallel dazu setzen sich WissenschafterInnen unterschiedlicher Disziplinen mit dem Thema der Ausgrenzung und Überwachung auseinander, wodurch sich spannende Brüche, Disharmonien und Gemeinsamkeiten zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Ansätzen ergeben.
Christina Antenhofer Ordine dei libri






- 2010
- 2010
Werkstatt politische Kommunikation
- 337pagine
- 12 ore di lettura
Gegenstand dieses Bandes sind kommunikative Prozesse, durch die für soziale Systeme verbindliche Normen verhandelt werden. Untersucht werden politische Äußerungen, die in unterschiedlicher Relation zu den Herrschaftssystemen stehen, auf ihre Intentionen, Inhalte und Kontexte ebenso wie auf die involvierten AkteurInnen. Die untersuchten Äußerungen zeugen von der Infragestellung bestehender Ordnungen, vom Bedürfnis, Konsens zu bilden, von der Artikulation von Widerstand und Konflikt, von der Durchsetzung verbindlicher Normen und Werte bis hin zur Gestaltung politischer Räume. Der Untersuchungsrahmen reicht von der Antike bis ins 20. Jahrhundert; die Sprache wird in den Beiträgen nicht als freie, intentionale Handlung, sondern stets als historisch, geistig und sozial bedingt gesehen.