Die Armenasyle und Leprakrankenhäuser im Mittelalter, die Erziehungsanstalten und Gefängnisse der Neuzeit, aber auch die Klöster und Einsiedeleien – sie alle dienen dem Zweck der gesellschaftlichen Ausgrenzung. Damit einher gehen spezifische architektonische Formen der Eingrenzung, die sich von den Gefängnisanstalten über Klöster, Militäranlagen bis hin zu den im 19. Jahrhundert entstehenden Arbeitersiedlungen und den Containersiedlungen von Flüchtlingen und Immigranten unserer Zeit verfolgen lassen. Die Gebäudekomplexe des Complesso Monumentale di San Michele a Ripa Grande in Trastevere sind ein ideales Beispiel dafür. Im Rahmen des Ausstellungsprojekts „Cella“ besetzen dort 38 international renommierte Künstlerinnen und Künstler die einzelnen Räume mit ihren Werken. In diesem Katalogbuch sind die gezeigten Arbeiten, u. a. von Matthew Barney, Jannis Kounellis, Giuseppe Penone, Gerwald Rockenschaub und Lois Weinberger, dokumentiert. Parallel dazu setzen sich WissenschafterInnen unterschiedlicher Disziplinen mit dem Thema der Ausgrenzung und Überwachung auseinander, wodurch sich spannende Brüche, Disharmonien und Gemeinsamkeiten zwischen künstlerischen und wissenschaftlichen Ansätzen ergeben.
Christina Antenhofer Libri






Werkstatt politische Kommunikation
- 337pagine
- 12 ore di lettura
Gegenstand dieses Bandes sind kommunikative Prozesse, durch die für soziale Systeme verbindliche Normen verhandelt werden. Untersucht werden politische Äußerungen, die in unterschiedlicher Relation zu den Herrschaftssystemen stehen, auf ihre Intentionen, Inhalte und Kontexte ebenso wie auf die involvierten AkteurInnen. Die untersuchten Äußerungen zeugen von der Infragestellung bestehender Ordnungen, vom Bedürfnis, Konsens zu bilden, von der Artikulation von Widerstand und Konflikt, von der Durchsetzung verbindlicher Normen und Werte bis hin zur Gestaltung politischer Räume. Der Untersuchungsrahmen reicht von der Antike bis ins 20. Jahrhundert; die Sprache wird in den Beiträgen nicht als freie, intentionale Handlung, sondern stets als historisch, geistig und sozial bedingt gesehen.
Cities as multiple landscapes
- 529pagine
- 19 ore di lettura
Im Zentrum dieses Buches stehen Geschichte, Materialität, Mikrolandschaften und Atmosphären der Partnerstädte Innsbruck und New Orleans. Dabei stützen sich die Autorinnen und Autoren auf das Konzept der „multiplen Landschaften“.
"Per tot discrimina rerum" - Maximilian I. (1459-1519)
- 528pagine
- 19 ore di lettura
Der vorliegende Band versammelt die Ergebnisse einer Tagung aus Anlass des 500. Todestags des Kaisers und damit Beiträge aus einem breiten Spektrum der historischen Kulturwissenschaften zu einer multiperspektivischen Analyse von politischer Person, Mensch und Wirken vor dem Hintergrund einer Epoche, die von Wandlungsprozessen und Beharrungstendenzen gleichermaßen geprägt scheint. Maximilian I. - Universalgenie und Utopist "Letzter Ritter" und erster moderner Medienprofi, politischer Publizist und Sammler episch-höfischer Dichtung, aktives Universalgenie und realitätsferner Utopist - die Etiketten, die der Figur Maximilians I. in der Forschung beigegeben wurden, sind vielfältig und widersprüchlich. Der vorliegende Band versammelt die Ergebnisse einer Tagung aus Anlass des 500. Todestags des Kaisers und damit Beiträge aus einem breiten Spektrum der historischen Kulturwissenschaften zu einer multiperspektivischen Analyse von politischer Person, Mensch und Wirken vor dem Hintergrund einer Epoche, die von Wandlungsprozessen und Beharrungstendenzen gleichermaßen geprägt scheint.
Die Familienkiste, 2 Bde.
Mensch-Objekt-Beziehungen im Mittelalter und in der Renaissance. Habilitationsschrift
- 1376pagine
- 49 ore di lettura
Die Betrachtung von Schätzen im Mittelalter und der Renaissance wird neu interpretiert, indem nicht die Objekte selbst, sondern ihre Fähigkeit, Beziehungen zu schaffen, in den Fokus rückt. Die Familienkiste symbolisiert die emotionale und praktische Bedeutung von Gegenständen über Generationen hinweg. Das Buch untersucht die Wechselwirkungen zwischen Menschen und Dingen und beleuchtet die kulturellen Diskurse und Praktiken, die diese Verbindungen prägen. Durch die Perspektive von Expertinnen und Experten wird zudem eine Kulturgeschichte der Verwaltung und der Wandel im Umgang mit materieller Kultur bis zur Gegenwart eröffnet.
Die Tiroler Heimat ist die traditionsreichste wissenschaftliche Zeitschrift, die sich der Geschichte und Kultur der historischen Region Tirol widmet. Die Zeitschrift wurde 1920 vom Historiker und Volkskundler Hermann Wopfner begründet, um nach der kurz zuvor erfolgten Grenzziehung, die Tirol teilte, die kulturhistorische Verbindung zwischen den Landesteilen aufrechtzuerhalten. Als Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde sollte die Tiroler Heimat Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern grenzüberschreitend die Möglichkeit bieten, ihre historischen und ethnologischen Studien zur Tiroler Landesgeschichte vorzustellen. Der Themenschwerpunkt hat sich seither ausgedehnt und umfasst im weitesten Sinne Beiträge zu Geschichte und Kultur Nord-, Ost- und Südtirols. Methodische und inhaltliche Vielfalt sowie ein hoher wissenschaftlicher Standard, der Landes- und Regionalgeschichte in einen überregionalen, europäischen Rahmen einbettet, kennzeichnen die Arbeitsweise. Jeder Band enthält zudem einen ausführlichen Besprechungsteil, in dem aktuelle Publikationen mit Tirolbezug rezensiert werden. Der diesjährige Band der Tiroler Heimat bietet einen Schwerpunkt auf akteurszentrierte und biographische Beiträge. Zwei Aufsätze zu Fragen der Religion und Konfessionalisierung fügen sich thematisch in das Luther-Jubiläumsjahr. Inhalt von Band 81/2017 Patrizia Hartich: Jenseits der üblichen Kanäle: Kommunikation zwischen Schwaben und Tirol Maria Prantl: Der Schatz der Katharina von Burgund Michaela Fahlenbock: Durch uns und unnser Landtschaften gemacht [...] - Landesfürst und Landstände am Tiroler Landtag des 15. Jahrhunderts Robert Büchner: Die Geschäfte des Rattenberger Kaufmanns, Wirts und Bürgermeisters Lamprecht Auer ( 1544) und die Geschichte seiner Familie Georg Neuhauser / Hannah Kanz: Wir haben ime darauf alle jar bis auf unnser widerueffen neunzig guldein Reinisch zu sold zugeben zuegesagt - Eine Bestandsaufnahme und eine Annäherung an die Besoldung der Bergbeamten in Südtirol in der frühen Neuzeit Ursula Schattner-Rieser/Heinz Noflatscher: Der hebräische Taufhymnus des Karl Sigmund Konstantin (1637). Ein Zeugnis jüdisch-christlicher Konversion am Hof Claudia de' Medicis Andreas Oberhofer: Verbotene Bücher im Ahrntal: Lesende Geheimprotestanten als Fallbeispiel für die Literalität einer ländlichen Gesellschaft im 18. Jahrhundert Hansjörg Rabanser: Ich würde zu viel Zeit brauchen, die Menge der schönen Stücke zu specificiren [...] - Die Reise des Andreas Alois Dipauli nach Genua und Turin (1785) Evi Pechlaner: Anton Melchior von Menz (1757-1801), ein Bozner Kaufherr und Musikmäzen Georg Jäger, Kurt Scharr, Ernst Steinicke: Gesamttirol im Blick. Tit. ao. Univ.-Prof. i. R. Dr. Hugo Penz zum 75. Geburtstag Josef Riedmann: Nachruf. Hofrat Dr. Walter Neuhauser Josef Riedmann: Univ.-Prof. SR. Dr. Franz-Heinz Hye
Inhalt von Band 80/2016:Christoph Fragmente aus dem Tiroler Landesarchiv. - Ursula Neue hebräische und aramäische Fragmente aus Nord- und Südtirol (Brixen und Bruneck). - Konstantin von Die Herren von Velthurns. - Stefan Ehrenpreis / Thomas Bunte / Benjamin van der Tiroler im Indischen Ozean. Angestellte der niederländischen VOC aus Tirol im 17. und 18. Jahrhundert. - Michael Ein Tal mit Büchern? Privater Buchbesitz in Tirol zwischen 1750 und 1850. - Hansjörg Andreas Alois Dipauli in der Certosa di Pavia. - Ulrich Gebaute Pädagogik - Raum und Erziehung. Die Bedeutung der Architektur für die Fürsorgeerziehung am Beispiel der Landeserziehungsanstalt am Jagdberg. - Josef Nachruf auf em. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Johann Rainer
Durch die voranschreitende Digitalisierung und den Einsatz von computerunterstützten Methoden eröffnen sich für Geistes- und Kulturwissenschaften neue Möglichkeiten. Dieses Studienbuch stellt die Grundlagen zu den Digital Humanities („digitale Geisteswissenschaften“) in den Geschichtswissenschaften dar und macht mit wesentlichen Ansätzen und Debatten vertraut. Auf der Basis eines Kreislaufs des geschichtswissenschaftlichen Arbeitens verfolgt das Buch einen praxisorientierten Zugang entlang der Schritte des Forschungsprozesses.
Framing – Deframing – Reframing
Wege, Mechanismen und Strategien kultureller Aneignung in Mittelalter und Früher Neuzeit
Im Fokus dieses interdisziplinären Bandes stehen Phänomene der kulturellen Aneignung in der Vormoderne. Dabei geht es weniger um das konkrete ,Was?, sondern das ,Wie? der Aneignung. Im ?Framing?, vor allem aber im Prozess von ?Deframing? zu ?Reframing? ist das ,Aneignen? bereits praxeologisch enthalten. Strukturen, Mechanismen und Strategien der ?Framing?-Prozesse und damit verbundene kulturelle Produktivität werden ebenso beleuchtet wie über sie (re-)produzierte Machtverhältnisse. 00Gefragt wird nach der Motivation und dem Engagement der Akteur:innen, die angeeignete Gegenstände in neuen Deutungsmustern positionieren, den Bedingungen, unter denen sich solche Gegenstände für eine Übernahme anbieten, sowie den Mechanismen der ?Framing?-Prozesse selbst und den daraus resultierenden Verschiebungen und neuen Formationen. Vereint werden historische, germanistische, kunst- und literaturhistorische, ethnologische und theologische Zugänge.
Welche Bedeutung hat Materialität für die Konstruktion von Geschlechterverhältnissen in Erziehungs-, Bildungs- und Sozialisationsprozessen? Die Beiträger*innen beantworten diese Frage aus interdisziplinärer Perspektive und loten die Beziehung zwischen Materialität und Geschlecht erziehungswissenschaftlich, ethnologisch, geschichtswissenschaftlich und kunsthistorisch aus. Dabei nehmen sie von antiken Ahnenmasken bis zu Körperobjekten im digitalen Spiel unterschiedliche Quellen in den Blick.