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Karl Matthias Schmidt

    Mahnung und Erinnerung im Maskenspiel
    Wege des Heils
    • Wege des Heils

      Erzählstrukturen und Rezeptionskontexte des Markusevangeliums

      • 609pagine
      • 22 ore di lettura

      Der Text des Markusevangeliums endete ursprünglich mit der Erzählung vom leeren Grab. Berichte über die Erscheinung Jesu vor den Jüngern schienen zu fehlen. Im 2. Jh. n. Chr. hängte man dem Evangelium daher notdürftig ein Ende an, das dem Bedürfnis nach einem abgerundeten Schluss der Erzählung, versehen mit einem Erscheinungsbericht, Rechnung trug. Dabei ignorierte man, dass auch das Markusevangelium von der Erscheinung Jesu erzählt. Der Evangelist hat diesen »Erscheinungsbericht« allerdings im Beginn des Textes verborgen. Die vorliegende Untersuchung zeigt in ihrem ersten Kapitel, dass die Erzählstrukturen des Evangeliums ein eigenwilliges Lektürekonzept voraussetzten. Am Ende des Textes angelangt haben die LeserInnen das Ende der Erzählung noch gar nicht erreicht. Sie müssen die Lektüre am Beginn des Textes fortsetzen. Das Motiv für diese Textanordnung dürfte in Auseinandersetzungen zwischen Juden- und Heidenchristen innerhalb der markinischen Gemeinde zu suchen sein. Die Zugehörigkeit der Heiden zur Jesusgemeinschaft war fraglich geworden. Der Evangelist trug die nachösterliche Geschichte der Heiden daher in die Geschichte Jesu ein. Ausgehend von der Beobachtung, dass im Markusevangeliums ausgerechnet ein ausgegrenzter Aussätziger die österliche Gemeinde repräsentiert, geht das zweite Kapitel der Frage nach, ob die Exilierung einer christlichen Gemeinde durch die Juden den Streit über die Heidenchristen ausgelöst hat. Das dritte Kapitel setzt die Schilderung der Jesusgeschichte in Beziehung zum Triumph der Heiden über die Juden in Person des Kaisers Vespasians.

      Wege des Heils
    • Keiner der beiden Petrusbriefe im Neuen Testament wurde vom Apostel Petrus geschrieben. Zur Klärung der Autoren-Frage rekurriert Schmidt nicht auf das Zeugnis der erst einige Jahrhunderte später lebenden Kirchenväter, sondern analysiert die antiken Briefelemente, die rhetorische Argumentation, vor allem aber die bislang vernachlässigten Erzählstrukturen der beiden Briefe und zeigt, dass sich die Texte als literarische Fiktionen beschreiben lassen, die im Spannungsfeld von stoischer Philosophie, antiken Mysterienkulten und Sophistik ihre aktuellen Anliegen in der Maske des Apostels eindrucksvoll zur Sprache brachten.

      Mahnung und Erinnerung im Maskenspiel